Weltrekord Nummer 14 für Yelena Isinbayeva
Stabhochsprung-Olympiasiegerin Yelena Isinbayeva macht in diesem Sommer da weiter, wo sie im Winter aufgehört hat. Bei ihrem Saisoneinstieg in Lausanne (Schweiz) markierte die Russin am Dienstagabend mit 4,93 Metern ihren insgesamt 14. Weltrekord und krönte das hochklassige Super Grand-Prix-Meeting.
Weltrekord für Yelena Isinbayeva (Foto: Chai)
"Ich habe mich in diesem Jahr entschieden, erst später in die Freiluftsaison einzusteigen, weil die Hallensaison sehr anstrengend und lang war", erklärte die 23-Jährige, "ich will in meiner Laufbahn 36 Weltrekorde aufstellen und damit besser sein als mein Idol Sergej Bubka."Inzwischen hat sie sich zwar härtere Stäbe für noch höhere Sprünge angeschafft. Momentan vertraut sie allerdings noch auf ihr altes Material: "Ich spüre, dass ich mich auch damit noch weiter steigern kann."
5,15 Meter sind anvisiert
Das Limit im Frauen-Stabhochsprung siedelt sie bei 5,15 Metern an. "Den Abstand zwischen dem Männer- und dem Frauen-Weltrekord auf einen Meter zu verringern, ist ein realistisches Ziel", sagte Yelena Isinbayeva. Die nächsten Steigerungen der Bestmarke sind nun bei ihren kommenden Auftritten in Rethymno, Madrid, London und Stockholm zu erwarten. Danach folgt die WM in Helsinki (6. bis 14. August), wo sie sicher auch einen Rekordsprung ins Visier nehmen möchte. Wenn sie den sehr guten Eindruck von Lausanne weiter bestätigt, können die Fans auch in diesem Sommer noch den ersten Fünf-Meter-Sprung erwarten.
Der Weltrekord der osteuropäischen Höhenjägerin war das Sahnehäubchen auf eine auch in diesem Jahr sehr gelungene Veranstaltung in Lausanne. Fast in allen Disziplinen wurden Ergebnisse mit Weltklasseniveau erzielt.
Landesrekorde über 100 Meter
Bereits zu Beginn hatten der rumänische Dreispringer Marian Oprea (17,81 m; Landesrekord) und der litauische Diskus-Olympiasieger Virgilius Alekna (70,53 m) für zwei Paukenschläge gesorgt. Beide unterstrichen ihre Titelansprüche für die WM. Der Wattenscheider Diskuswerfer Michael Möllenbeck wurde mit 60,75 Metern nur Achter.
Auf den 100 Metern sorgten Chandra Sturrup (Bahamas) und Ronald Pognon (Frankreich) mit ihren Zeiten von 10,84 bzw. 9,99 Sekunden für neue Landesrekorde. Während sich die 33-Jährige mit ihrem ersten Rennen unter elf Sekunden seit fast zwei Jahren wieder eindrucksvoll gegen starke Konkurrenz zurückmeldete, besiegte der Franzose den Olympiasieger Justin Gatlin (USA), der sich mit 10,03 Sekunden und Platz drei begnügen musste.
Niederlage für Tonique Williams-Darling
Über 400 Meter blieben Olympiasieger Jeremy Wariner (44,96 sec) und Sanya Richards (beide USA; 49,95 sec), die ihrerseits die Olympiasiegerin Tonique Williams-Darling (Bahamas; 50,14 sec) bezwang, unter den Schallmauern von 45 bzw. 50 Sekunden.
Rashid Ramzi (Bahrain) feierte einen klaren 800-Meter-Sieg (1:44,73 min). Bei den Frauen lieferte über diese Strecke die in diesem Sommer wieder sehr gut aufgelegte Kubanerin Zulia Calatayud (1:59,35 min) ein respektables Ergebnis ab. Auf den 1.500 Meter beschenkte die inzwischen für Bahrain startende Wahl-Schweizerin Maryam Yusuf Jamal in 4:01,73 Minuten wie angestrebt ihre Fans mit einer bemerkenswerten Leistung. Über 3.000 Meter waren es die Brüder Kenenisa und Tariku Bekele, die mit Zeiten von 7:34,57 bzw. 7:38,18 Minuten die beiden ersten Preisgelder nach Äthiopien holten.
Kirsten Bolm mit Wind schnell
Der irreguläre Rückenwind verhinderte eine neue persönliche Bestzeit der Mannheimer Hürdensprinterin Kirsten Bolm, die in ihrem Lauf in 12,66 Sekunden hinter der Spanierin Glory Alozie (12,62 sec) Zweite wurde. Das A-Rennen gewann die in diesem Sommer überraschend starke US-Amerikanerin Michelle Perry (12,61 sec). Die Weltmeisterin Perdita Felicien (Kanada) stürzte an der letzten Hürde. Bei den Männern lieferten sich über 110 Meter Hürden Xiang Liu (China) und Terrence Trammell (USA) mit jeweils 13,05 Sekunden ein packendes Duell.
In einer der letzten Entscheidungen der Veranstaltung, dem Frauen-Dreisprung, gaben die Russinnen Tatjana Lebedeva (15,05 m) und Anna Pyatykh (14,88 m) mit einem russischen Doppelsieg den Ton an und setzten somit einen würdigen Schlusspunkt unter einen unterhaltsamen Leichtathletik-Abend in der neben Zürich zweiten Schweizer Meeting-Hochburg.
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