Weltrekord zum Geburtstag in Stuttgart?
Inmitten der großen Leichtathletik-Familie feiert Carolina Klüft am Samstag beim Sparkassen-Cup in der Stuttgarter Schleyerhalle ihren 25. Geburtstag. Über 60 Meter Hürden und im Weitsprung wird die Olympiasiegerin im Siebenkampf antreten. Meseret Defar könnte über 3.000 Meter für Meeting-Weltrekord Nummer zwölf seit 1987 sorgen. Die Form stimmt auf jeden Fall schon einmal bei der nur 1,55 Meter großen Äthiopierin.

Altmeister gegen Jungstar – auf dieses Duell darf man im Hürdensprint gespannt sein. Der 36-Jährige Allen Johnson (USA), Olympiasieger von 1996 und viermaliger Weltmeister, trifft über 60 Meter Hürden auf den 21-Jährigen Kubaner Dayron Robles. Dessen Sieg gegen Superstar Liu Xiang (China) gehörte zu den Highlights im Vorjahr in der Schleyerhalle. Einen Vorgeschmack auf seine gegenwärtige Form gab Dayron Robles am Dienstag bei seinem Sieg in Göteborg (Schweden) in 7,45 Sekunden.
Was machen die deutschen Hürdensprinter?
Aus deutscher Sicht interessant sind die Auftritte der Leipziger-Truppe Thomas Blaschek, Willi Mathiszik und Erik Balnuweit und des Sindelfingers Andreas Dengler. Die Hallen-WM-Norm von 7,65 Sekunden könnte unterboten werden. Ähnliches gilt bei den Frauen für Carolin Nytra (Bremer LT), Nadine Hildebrand (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) und Judith Ritz (LAZ Leipzig), die ihrem Ritt über 60 Meter Hürden 8,05 Sekunden anvisieren müssen, um ein Ticket für Valencia (Spanien) buchen zu können.
Neben Geburtstagskind Carolina Klüft, für die Meetingdirektor Alain Blondel eine „Riesenüberraschung“ verspricht, wird sich hier das Hauptaugenmerk auf deren Landsfrau Susanna Kallur richten. Die Europameisterin verbesserte am Dienstag den schwedischen Landesrekord auf 7,75 Sekunden und ist damit nicht mehr weit vom Weltrekord (7,69 sec) entfernt.
Tobias Unger ist zurück
Großer Jubel ist zu erwarten, wenn Lokalmatador Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) angekündigt wird. Der ‚Schwabenpfeil’ wird über 200 Meter antreten. Zuletzt war er in Sindelfingen die kurzen 60 Meter in 6,64 Sekunden gesprintet. Die Form scheint also zu stimmen und Tobias Unger freut sich auf „das schönste Meeting überhaupt.“
Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy (Russland) gegen Hallen-Weltmeister Wilfred Bungei ist die Schlagzeile für die 800 Meter aus internationaler Sicht. Aus dem nationalen Blickwinkel hat das Duell zwischen René Herms (LG Braunschweig) und dem U20-Europameister Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) seinen Reiz.
Erneute Show im Stabhochsprung?
Kaum nachstehen im Vergleich mit dem Frauenfeld müssen die 3.000 Meter der Männer. Der Olympiazweite über 10.000 Meter, Sileshi Sihine (Äthiopien), führt eine Reihe von starken Afrikanern an. Jan Fitschen (TV Wattenscheid 01) und die beiden Tübinger Arne Gabius und Filmon Ghirmai können in einem schnellen Rennen vielleicht mit dem Berliner Carsten Schlangen nachziehen, der vor fünf Tagen die Hallen-WM-Norm (7:52:00 min) unterboten hat.
Im letzten Jahr war der Stabhochsprung der Männer die große Show von Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Fabian Schulze (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg). Der Biologiestudent Björn Otto hatte am Ende mit 5,88 Meter die Nase vorn, Fabian Schulze landete mit persönlicher Bestleistung von 5,83 Meter auf Rang zwei. Beide sind auch in diesem Jahr wieder dabei, genauso wie der WM-Dritte Danny Ecker aus Leverkusen, Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) und Olympiasieger Timothy Mack aus den USA. Mit dem Filstaler Alexander Straub, der in diesem Winter schon 5,72 Meter übersprungen hat, greift neben Fabian Schulze ein weiterer Lokalmatador in die Höhenjagd ein.
Maria Mutola feiert Abschied
Auf ihrer Abschiedstournee durch die Leichtathletik-Arenen der Welt kommt Maria Mutola, ‚Grande Dame’ der 800 Meter, auch in die Schleyerhalle. 1993 gewann die Mosambikanerin im benachbarten Gottlieb-Daimler-Stadion bei der WM Gold, zwei weitere Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften folgten 2001 und 2003, der Olympiasieg gelang ihr 2000.
Weitere interessante Entscheidungen warten im dichtgedrängten Zeitplan über 60 Meter der Männer und Frauen, unter anderem mit Ronny Ostwald (TV Wattenscheid 01) und Verena Sailer (LAC Quelle Fürth/München), 400 Meter der Frauen, 1.500 Meter und Weitsprung der Männer.