Weltstars treffen auf schwäbische Gemütlichkeit
Lamine Diack, Präsident des Weltverbandes IAAF, hob am Freitag im Vorfeld des am Wochenende (9./10. September) anstehenden Weltfinales in Stuttgart den Stellenwert dieser Veranstaltung als "Höhepunkt der neuen World Athletics Tour", die aus 24 Meetings besteht und am 9. März in Melbourne (Australien) eröffnet wurde, hervor.
Für Lamine Diack ist das Weltfinale der Höhepunkt (Foto: Chai)
Bei jedem dieser Meetings wurden an die acht besten Athleten (12 bei Mittelstrecken) einer jeden Disziplin Punkte vergeben. Dabei konnten bei Golden League und Super Grand Prix Meetings doppelt so viele Punkte erzielt werden, wie bei IAAF Grand Prix Meetings. In seiner vierten Auflage findet das Weltfinale, nach dreimal Monte Carlo, nun in Stuttgart statt, wo die Athleten auf "Leichtathletikkenner" treffen werden, die sie zu Höchstleistungen antreiben könnten.
Kampf gegen Doping
Lamine Diack betonte auch, dass die IAAF erst recht nach den jüngsten spektakulären Dopingfällen mit "aller Kraft versuchen wird, die Glaubwürdigkeit des Sportes als auch die Mehrheit der sauberen Athleten gegen die kleine Minderheit, die die Anti-Doping-Regeln ignoriert, zu verteidigen."
Er forderte Funktionäre und Athleten auf, "sich gegen Doping zu Wort zu melden" und somit jungen Sportlern ein gutes Vorbild zu sein. Gleichzeitig lud er sie ein, aktiv am "IAAF World Anti-Doping Symposium" in Lausanne (Schweiz) teilzunehmen, das vom 30. September bis zum 2. Oktober stattfindet.
Große Leichtathletik-Tradition
Der Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster erinnerte an die EM 1986 und die WM 1993 im Gottlieb-Daimler-Stadion. Speziell letztere gilt für viele Experten, als die "beste WM aller Zeiten" und daran will Stuttgart an diesem Wochenende nahtlos anknüpfen: "Stuttgart ist eine Stadt mit großer Tradition und die Leichtathletik war in dieser Stadt immer präsent."
Er lud die internationalen Gäste aus aller Welt ein, die "schwäbische Gemütlichkeit" auf dem gleichzeitig stattfindenden Weindorf am Schlossplatz zu erleben.
Steffi Nerius will siegen und weit werfen
Auf sportliche Erfolge hoffen die heimischen Athleten ebenso wie die Gäste aus dem Ausland.
Speerwurf-Europameisterin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) etwa will am Samstag einen deutschen Sieg beim Weltfinale verbuchen und bei ihrem Wettkampf über 67 Meter erzielen. "Lieber mal weit, als immer nur konstant", ist ihr Motto für den Samstag.
Die belgische Europameisterin im Hochsprung, Tia Hellebaut, zieht immer mehr die Aufmerksamkeit auf sich. Sie vertraut nach ihren letzten Golden-League-Siegen in Berlin und Brüssel (Belgien) nun auch in Stuttgart auf ihre Technik, die "im Moment so stabil ist wie noch nie".
Keine Meldung von Marion Jones
Die Frage nach einem möglichen Start von Marion Jones (USA) steht beim Weltfinale nach wie vor im Mittelpunkt. Lamine Diack betonte, dass sie von seitens der IAAF beim Weltfinale starten dürfte. Jedoch sei bisher noch keine Meldung von ihrer Seite bzw. ihres Managements eingegangen.