Weniger Startplätze für Leichtathleten in Rio
Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) 2016 soll die Anzahl der startberechtigten Leichtathleten um 200 reduziert werden, berichtet insidethegames.biz. Die Kürzung ist für keine andere Sportart vorgesehen – und trotzdem zeigt sich der Leichtathletik-Weltverband damit einverstanden.
In London (Großbritannien) 2012 waren noch 2.231 Leichtathleten startberechtigt, in Rio werden es nur noch 2.000 Sportler sein. Das ist eine Reduktion der Teilnehmerzahl um fast neun Prozent. Wenn die Zahl strikt eingehalten wird, sind 2.000 Athleten die kleinste Gruppe an Teilnehmern aus der Leichtathletik seit den Spielen in Barcelona (Spanien) 1992. Damals waren es 1.725 Athleten.Von Seiten des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF) gab es für dieses Vorhaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) Zustimmung: „Für uns ist das kein Problem. Wir wurden vorher gefragt und sind einverstanden“, sagte Generalsekretär Nick Davies dem Onlineportal.
Auch Sebastian Coe, Vize-Präsident des IAAF und Vorsitzender der Spiele 2012, versteht die Entscheidung des IOC. Als Begründung gibt er an: „Wir hatten 2.000 Teilnehmer schon immer als unsere Olympische Quote akzeptiert. London war eine Ausnahme.“
Wassersportarten und Turnen rücken auf
Doch bekräftigt die Kürzung der Athletenzahl wieder die Sorge, dass der Status der Leichtathletik als die zentrale Kernsportart der Olympischen Spiele langsam untergraben wird. Vor wenigen Monaten hat der IOC-Vorstand, stellvertretend für die 28 Olympischen Sportarten, bekanntgegeben, die Wassersportarten und Turnen an erster Stelle neben der Leichtathletik für die Bewerbung vorzusehen.
Früher stand die IAAF alleine an der Spitze und erzielte bei jeder Sommer-Olympiade die größte Einnahmesumme aus Fernsehrechten und anderen Verträgen.
Das soll sich auch in Zukunft nicht ändern, denn Sebastian Coe beharrt darauf, dass die Leichtathletik weiterhin die Nummer eins der Olympischen Sportarten bleiben wird. „Es gibt ein paar philosophische Streitfragen darüber, diesen Status mit anderen zu teilen“, sagte er insidethegames. „Doch ich komme auch aus der Leichtathletik und wir räumen ihr nach wie vor einen hohen Stellenwert ein.“