Wer löst in Mönchengladbach noch das Jamaika-Ticket?
Alles, was die Leichtathletik so attraktiv und spannend macht, bieten die Deutschen Meisterschaften der A- und B-Jugendlichen am kommenden Wochenende im Grenzlandstadion in Mönchengladbach: eindeutige Favoriten ebenso wie packende Duelle mit ungewissem Ausgang – und nicht zuletzt die Jagd nach den letzten Tickets zur Junioren-Weltmeisterschaft in Jamaika.
Till Helmke ist eine große Sprinthoffnung (Foto: Kiefner)
Besonders spannend wird es im Sprint der männlichen Jugend A: Till Helmke (TSV Friedberg-Fauerbach) gewann bei den Hallenmeisterschaften beide Sprintstrecken und startete mit 20,81 Sekunden über 200 Meter famos in die Freiluftsaison. Muskuläre Probleme zwangen ihn dann, die Junioren-Gala in Mannheim nur als Zuschauer zu erleben. Dort triumphierte Markus Malucha (VFL Sindelfingen) mit 20,98 Sekunden. Und wer wird in Mönchengladbach die Nase vorn haben? Über die 100 Meter könnte es da noch einen lachenden Dritten geben: Marius Broening (LAV Tübingen) gewann bereits in Mannheim in 10,64 Sekunden.Auf den Mittel- und Langstrecken ist der Zieleinlauf traditionell viel offener als in den technischen Disziplinen. Obwohl sich eine B-Jugendliche aus der Magdeburger Trainingsgruppe von Thomas Springstein in diesem Monat ins Rampenlicht lief: Katrin Trauth glänzte beim Askina-Meeting in Kassel mit 2:05,22 Minuten und entschied auch die Juniorengala zwei Tage danach für sich.
Jenaer Krauel und Geißler gut drauf
Zwei weitere B-Jugendliche könnten den DLV im Weitsprung in Jamaika vertreten – und beide haben vieles gemeinsam: Sophie Krauel und Kathrin Geißler starten beide für den TuS Jena. Und beide sind auch exzellente Hürdensprinterinnen: Kathrin Geißler wurde in 2001 U18-Weltmeisterin über 100 Meter Hürden, Sophie Krauel belegte bei den diesjährigen Hallen-Meisterschaften den Silberrang über 60-Meter-Hürden. Auf den 1.500 Metern hinterließ bislang Katharina Splinter (LAV Rostock) den besten Eindruck.
Die richtige Entscheidung traf offensichtlich Peter Rapp (LAV Tübingen). Der Doppelmeister der Hallen-Meisterschaften von Hanau im Weitsprung und Hürdensprint kam in dieser Saison beim Sprint durch den Hürdenwald noch nicht so richtig in Tritt. Dem großen Ziel, der JWM-Teilnahme, kam der Schwabe am letzten Wochenende dagegen im Weitsprung ein großes Stück näher: Bei 7,61 Metern steht nun seine Saisonbestmarke.
Anett Jambor Favoritin im Hochsprung
Ihrem Sieg bei den Hallenmeisterschaften möchte Anett Jambor (TV Gelnhausen) nun auch noch den Freilufttitel hinzufügen – die Aussichten sind nicht schlecht, schließlich konnte sie sich schon in Mannheim durchsetzen.
Zwei Werferinnen aus Hessen scheinen die nationale Konkurrenz nach Belieben dominieren zu können: Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund) mit dem Diskus und Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) mit dem Hammer werden im Grenzlandstadion wohl unerreichbar bleiben.
Eine hohe Favoritin gibt es auch über 100 Meter Hürden der weiblichen Jugend A: Nach dem verletzungsbedingten Ausfall der Deutschen Jugend-Hallenmeisterin Katja Hödl (LG Seligenstadt) könnte nun endlich der Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft für Tina Klein (MTG Mannheim) frei sein. Sie lief Ende Mai in Jena bereits hervorragende 13,42 Sekunden.
Weitere Normerfüllungen erwartet
Der für den U20-Bereich zuständige Bundestrainer, Wolfram Ruth, wird sich sicherlich noch über einige weitere Normerfüllungen für die Junioren-Weltmeisterschaften freuen können, denn ein weiterer Leistungsschub ist bei den nationalen Jugendmeisterschaften schon Tradition – und im übrigen notwendig, schließlich reist der DLV nach Jamaika mit der Bürde, die Nationenwertung schon häufig für sich entscheiden zu haben.