Werfer eröffnen Jagd auf Olympianorm
Der Winterwurf-Europacup in Bar (Montenegro) am kommenden Wochenende (17./18. März) bietet den deutschen Werfern die erste Chance, die Olympia-Norm abzuhaken. Angeführt wird das Team von Kugelstoßerin Nadine Kleinert (SC Magdeburg) und der Vize-Weltmeisterin im Diskuswerfen Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik Freunde). Für den Nachwuchs geht es darum, Erfahrung auf internationalem Terrain zu sammeln.
Zwei Tage lang wird es in Bar an der Adriaküste Kugeln, Disken, Hämmer und Speere hageln. Knapp 300 Athleten haben insgesamt gemeldet, die ersten müssen schon morgens um acht Uhr antreten. Die Werfer des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) eröffnen mit dem Winterwurf-Europacup die Jagd auf die Olympia-Tickets.Die geforderten Weiten dürften für Nadine Kleinert im Kugelstoßen (18,40 m) und Nadine Müller im Diskuswerfen (62,00 m) kein großes Problem darstellen. "Für die beiden kann es schon um die Norm gehen", sagte Jürgen Schult, leitender Bundestrainer im Wurfbereich des DLV.
Starke Gegnerinnen angekündigt
Nadine Kleinert hat zuletzt bei der Hallen-WM bewiesen, dass sie 19 Meter drauf hat. Nadine Müller hat den Diskus in diesem Jahr schon in Halle und Kienbaum über die 66-Meter-Marke geschleudert.
In Bar könnten die beiden auf einige Gegnerinnen treffen, die sie auch bei den großen Meisterschaften im Sommer herausfordern werden. Im Kugelstoßen steht Vize-Weltmeisterin Nadzeya Ostapchuk (Weißrussland) auf der Meldeliste, im Diskuswerfen Europameisterin Sandra Perkovic (Kroatien), die im vergangenen Jahr wegen Dopings für sechs Monate gesperrt worden war.
Candy Bauer mit Wut im Bauch
Zwei Ungültige, dann 19,60 Meter und Platz 15 in der Qualifikation - mit dieser Bilanz der Hallen-WM ist Kugelstoßer Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge) nicht zufrieden gewesen. "Er will sein Ergebnis von Istanbul korrigieren", sagte Jürgen Schult. "Im Training hat er schon gezeigt, dass es deutlich über 20 Meter gehen kann." In Bar will der 25-Jährige der Olympia-Norm (20,50 m) näher kommen.
Martin Wierig (SC Magdeburg) ist zuzutrauen, dass er die Norm (65,00 m) mit dem Diskus übertrifft. "Er hat schon 64 Meter geworfen und ist gut drauf", so Jürgen Schult.
Julia Fischer und Artur Hoppe sagen ab
Die besten deutschen Speer- und Hammerwerfer um Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) und Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) fehlen beim Winterwurf-Europacup. "Sie wollen sich in aller Ruhe auf die Sommersaison vorbereiten", erklärte der Teamleiter.
Alle Disziplinen sind nur bei den Frauen im U23-Bereich besetzt. "Gerade für die jungen Athleten geht es darum, Erfahrung im Nationaltrikot zu sammeln. Sie sollen langfristig auf große Aufgaben vorbereitet werden."
Wegen anhaltender Knieprobleme musste Julia Fischer (SCC Berlin) ihren Start absagen. Für die U23-Europameisterin im Diskuswerfen rückt Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen) ins Team. Kugelstoßer Artur Hoppe (VFL Sindelfingen) reist krankheitsbedingt nicht mit nach Montenegro.
Das DLV-Team für den Winterwurf-Europacup:
Männer
Kugel: Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge)
Diskus: Martin Wierig (SC Magdeburg), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01)
Frauen
Kugel: Nadine Kleinert, Josephine Terlecki (beide SC Magdeburg)
Diskus: Nadine Müller (Hallesche LAF), Heike Koderisch (SC Magdeburg)
Speer: Esther Eisenlauer (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken)
Männer U23
Kugel: Hendrik Müller (LAC Erdgas Chemnitz)
Diskus: Gordon Wolf (SC Potsdam)
Frauen U23
Kugel: Sophie Kleeberg (LV 90 Erzgebirge)
Diskus: Marike Steinacker (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Hammer: Carolin Paesler (Hallesche LAF)
Speer: Sarah Mayer (SC Potsdam)