Westdeutsche Meisterschaften verregnet
Nachdem die Westfalen- und Nordrhein-Meisterschaften am vergangenen Samstag in Dortmund bereits verregnet waren, goss es auch bei den Westdeutschen Meisterschaften der Männer und Frauen sowie der Junioren und Juniorinnen am Donnerstag in Duisburg in Strömen. Dies drückte die Leistungen in nahezu allen Wettbewerben.
Daher sind die 23,94 Sekunden von Esther Cremer (TV Wattenscheid 01) im 200 Meter-Lauf der Juniorinnen auf regennasser Bahn besonders hoch einzustufen. "Diese Zeit gibt mir wieder Selbstvertrauen, nachdem ich beim Meeting in Regensburg lediglich 54,04 Minuten über 400 Meter erzielte", sagte die letztjährige Deutsche Juniorenmeisterin, die bisher auf der 200 Meter-Distanz eine persönliche Bestzeit von 24,17 Sekunden hatte.Die Schülerin von TV-01-Coach Slavomir Filipowski plant nun, bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften in Göttingen Ende Juni über 200 Meter zu starten, weil sie sich Hoffnungen auf einen Startplatz in der deutschen 4x400 Meter-WM-Staffel macht. "An zwei Wochenenden hintereinander zweimal über 400 Meter zu starten, das ist etwas zuviel für sie. Daher laufen unsere Überlegungen darauf hinaus, uns auf Ulm zu konzentrieren", erklärte Slavomir Filipowski.
Michael Möllenbeck hat zu kämpfen
Pech mit dem Wetter hatte wiederum Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01), der nach dem Regen von Dortmund in Duisburg mit den nahezu gleichen Bedingungen zu kämpfen hatte. Der zweimalige WM-Dritte, der immer noch der WM-Norm von 64,50 Metern hinterher jagt, musste sich dieses Mal mit 59,42 Meter begnügen. "Die Zeit wird immer knapper, aber ich werde nichts unversucht lassen, dass WM-Limit noch zu übertreffen", betonte Michael Möllenbeck, der in dieser Saison seine erfolgreiche Karriere ausklingen lassen möchte.
Unbeeindruckt von den äußeren Bedingungen zeigte sich Stefan Naunheim (LAV Oberhausen), der sich im Speerwerfen der Junioren von 69,09 Metern auf 72,18 Meter steigerte. Der 22 Jahre alte Oberhausener war bereits 2006 Zweiter der Deutschen Jugend-Meisterschaften.
Eine erfreuliche Vorstellung bot über 400 Meter-Juniorensieger Alexander Meisolle (TV Wattenscheid 01), der bei seinem ersten Saisonrennen auf der Stadionrunde 47,70 Sekunden erzielte. "Dafür, dass ich auf der Gegengeraden ganz schön Gegenwind hatte und mit 21,8 Sekunden für die ersten 200 Meter viel zu schnell angegangen bin, bin ich mit meiner Leistung hochzufrieden", sagte der 20-Jährige, der in Duisburg seinen Junioren-Titel erfolgreich verteidigen konnte.
„Noch mehr drin“
Recht gut aufgelegt zeigten sich trotz des bedeckten Wetters auch die Sprinter des TV Gladbeck. Kevin Sellke gelang bei den Junioren mit Leistungen von 10,74 Sekunden über 100 Meter und 21,66 Sekunden über 200 Meter ein eindrucksvoller Doppelerfolg. "Da steckt noch mehr drin", meinte der 21-Jährige, der als Erzieher im Kindergarten arbeitet.
Bei den Männern gefiel im 200 Meter-Finale Matthias Bos (TV Gladbeck), der mit 21,65 Sekunden eine seiner schnellsten Zeiten über diese Distanz (Bestzeit 2008: 21,49 sec) rannte. Den 100 Meter-Titel der Männer sicherte sich der vielseitige Nils Büker (TV Wattenscheid 01), der beim ERDGAS Mehrkampf-Meeting in Ratingen (20./21. Juni) im Zehnkampf 7.700 Punkte anpeilt, überraschend in 10,78 Sekunden. "Besser hätte mein Schnelligkeitstest für Ratingen nicht ausfallen können", meinte der 23-Jährige, der es im Zehnkampf bisher auf 7.581 Punkte (2008) brachte.
Messung fällt aus
Da wegen der starken Regenfälle die elektrische Zeitmessanlage ausfiel, musste sich Christian Schreiner (LG ASV/DSHS Köln) über 800 Meter mit handgestoppten 1:50,6 Minuten begnügen. "Macht nichts", sagte der 22-Jährige, "mein Hauptaugenmerk liegt ohnehin auf der 1.500 Meter-Distanz, wo ich unter 3:45 Minuten kommen möchte."
Bei den Frauen konnte sich neben 400 Meter-Siegerin Esther Cremer vor allem Mittelstrecklerin Saskia Janssen (TSV Bayer 04 Leverkusen) recht gut in Szene setzen. Die 23 Jahre alte Psychologie-Studentin, die in erster Linie eine 1.500 Meter-Läuferin ist, blieb mit respektablen 2:09,97 Minuten über 800 Meter trotz der widrigen Bedingungen im Bereich ihrer persönlichen Bestzeit von 2:08,53 Minuten (2003).
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