Wieder deutscher Rekord durch Katja Demut
Vor zwei Wochen hatte die Jenaerin Katja Demut in Chemnitz mit 14,45 Metern einen deutschen Hallenrekord aufgestellt, am Freitagabend hob sie beim Düsseldorfer PSD Bank Meeting wieder ab und steigerte sich noch einmal um zwei Zentimeter. Der Kenianer Isiah Kiplangat Koech lief über 5.000 Meter in 12:53,29 Minuten auf Position vier der ewigen Weltbestenliste. Insgesamt gab es sieben neue Meetingrekorde.
Nur schwer fand Katja Demut in den Wettkampf. Mit 13,79 Metern lag sie nach dem vierten Versuch nur auf Position fünf, die Ukrainerin Olha Saladuha hatte sich mit 14,45 Metern an die Spitze gesetzt. Doch dann lief Katja Demut zum Hop, Step und Jump an und es passte. 14,47 Meter - sie reckte die Faust in die Höhe.Diese Weite konnte auch Europameisterin Olha Saladuha nicht mehr kontern. „Die Geschwindigkeit nehme ich mittlerweile richtig gut mit“, sagte Katja Demut. „Aber es gibt trotzdem noch einiges technisch zu verbessern. Ich hoffe, es geht so gut weiter.“
Wieder ein Langstrecken-Kracher
Die 5.000 Meter der Männer waren bereits im vergangenen Jahr ein Highlight der Veranstaltung gewesen. Der Kenianer Paul Kipsiele Koech war damals in 13:02,95 Minuten eine Weltklasse-Zeit gelaufen - doch es war nichts gegen das Rennen am Freitagabend. Von Beginn an wurde eine Zeit unter 13 Minuten angestrebt, die ausgeschiedenen Tempomacher sorgten am Rande der Bahn lautstark für Stimmung.
In 12:53,29 Minuten lief der Kenianer Isiah Kiplangat Koech auf Position vier der ewigen Weltbestenliste und blieb nur knapp vier Sekunden über dem Hallen-Weltrekord des Äthiopiers Kenenisa Bekele (12:49,60 min). „Die viertschnellste Zeit jemals? Wahnsinn“, sagte Isiah Kiplangat Koech. Neuer Fünfter der ewigen Weltbestenliste ist der Zweitplatzierte Eliud Kipchoge (12:55,72 min).
Malte Mohr und Ralf Bartels gewinnen
Der Münchner Stabhochspringer Malte Mohr setzte seine Höhenflüge fort. Er steigerte seine Hallenbestleistung um einen Zentimeter auf die neue Meetingrekordhöhe von 5,85 Meter und feierte den fünften Sieg im sechsten Start dieses Jahres.
Zum dritten Mal hieß der Kugelstoßsieger des Düsseldorfer Meetings Ralf Bartels. Zehn Tage vor seinem 33. Geburtstag dominierte der Neubrandenburger den Wettkampf - jeder seiner fünf gültigen Versuche hätte zum Sieg vor dem US-Amerikaner Ryan Whiting (20,15 m) gereicht. Mit 20,91 Metern steigerte er nicht nur seine Saisonbestleistung um 57 Zentimeter, sondern packte auch auf den von ihm gehaltenen Meetingrekord sieben Zentimeter drauf.
Hallen-EM-Norm für Christoph Lohse
Gleich von Beginn an wurde über 1.500 Meter der Männer ein hohes Tempo angeschlagen, wie an der Perlenschnur aufgereiht liefen die Athleten. Augustine Choge, der in Stuttgart auf Position vier der ewigen Bestenliste über 3.000 Meter gelaufen war, und Nixon Chepseba (beide Kenia) spurteten Schulter an Schulter über die Zielgerade.
Letztlich war es der einen Kopf größere Nixon Chepseba, der wie am Dienstag in Liévin (Frankreich) der Schnellste war. „Als noch 500 Meter zu laufen waren, wusste ich, dass ich Augustine Choge schlagen kann“, sagte er. Gegenüber dem Start vor vier Tagen verbesserte er sich noch einmal auf 3:34,63 Minuten - Meetingrekord.
Der Wattenscheider Christoph Lohse hielt sich stets taktisch klug am Ende des Feldes und verlor nie den Kontakt. In 3:39,96 Minuten unterbot er als zweiter Deutscher nach dem EM-Zweiten Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) die Hallen-EM-Norm (3:41,00 min).
Kellie Wells steigert sich weiter
Bereits im Vorlauf über 60 Meter Hürden war die US-Amerikanerin Kellie Wells in 7,84 Sekunden so schnell gewesen, wie keine andere bislang in diesem Jahr. Im Finale setzte sie sich in 7,89 Sekunden durch. Die Mannheimerin Carolin Nytra kam zwar noch zum Finalstart, verzichtete dann aber wegen erneuter Beugerprobleme auf den Lauf.
Auch Olympiasieger Dayron Robles (Kuba) war zwar in der Halle, trat wegen der gleichen Beschwerden allerdings nicht an. Im Rennen, das der Tscheche Petr Svoboda gewann, wurde Athen-Olympiasieger Liu Xiang (China; 7,60 sec) Dritter.
Einen weiteren Meetingrekord gab es im Weitsprung der Frauen. Die bisherige Bestmarke von Claudia Tonn steigerte die US-Amerikanerin Funmi Jimoh um zwei Zentimeter auf 6,60 Meter. Beste Deutsche war die Hamburgerin Anika Leipold als Fünfte (6,34 m).
Kim Collins hat die Nase vorn
Über 60 Meter der Männer war es Ex-100-Meter-Weltmeister Kim Collins (St. Kitts & Nevis), der in 6,52 Sekunden, einem neuen Meetingrekord, die Nase vorn hatte. Bei den Frauen setzte sich die Ukrainerin Olesya Povh in 7,13 Sekunden durch.
Einen Landesrekord gab es zudem über 800 Meter der Frauen für die Litauerin Egle Balciunaite. Ihre eigene nationale Bestmarke steigerte sie um 14 Hundertstelsekunden auf 2:01,23 Minuten. Im Kampf um die Position als beste DLV-Starterin setzte sich die Leverkusenerin Annett Horna in 2:04,16 Minuten durch. Ein einsames Rennen an der Spitze lief über 1.500 Meter die Äthiopierin Abeba Aregawi, die in 4:06,10 Minuten und mit mehr als drei Sekunden Vorsprung siegte.
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