Wieder deutscher Rekord von Betty Heidler
Die Frankfurter Hammerwerferin Betty Heidler entwickelt sich zum Phänomen. Am Freitagabend verbesserte sie beim EAA-Meeting in Lille (Frankreich) bei angenehm sommerlichen Temperaturen ihren eigenen deutschen Rekord bereits im ersten Durchgang auf 75,38 Meter, womit sie ihren Wettkampf gewann.
Betty Heidler wirft momentan reihenweise Weltklasseweiten (Foto: Crespel)
Es war die dritte Steigerung der Bestmarke innerhalb von elf Tagen. In Ostrava (Tschechische Republik) hatte sie am 29. Mai der Leverkusenerin Susanne Keil mit einer Weite von 72,91 Metern den Rekord abgenommen. Am vergangenen Sonntag pulverisierte sie in Fränkisch-Crumbach diesen mit 75,16 Metern.Betty Heidler hat mit ihrem Wettkampf in Lille, wo sie noch einen weiteren exzellenten Wurf auf 75,20 Meter verbuchte, die Leistung vom Pfingstwochenende eindrucksvoll bestätigt. Sie verzeichnete sechs gültige Würfe, nur einer davon wurde mit weniger als 72 Metern gemessen. Manuela Montebrun (Frankreich) unterlag als Zweite mit 72,04 Metern klar.
Die 22 Jahre alte Wahl-Hessin ist nun in der Weltjahresbestenliste um einen Rang auf die Zwei hinter der Russin Gulfiya Khanafeyeva (76,94 m) vorgerückt. In der ewigen Weltbestenliste liegt die Olympia-Vierte jetzt auf Platz fünf. Mit ihren jüngsten Leistungen hat sie sich zu einer heißen Medaillenanwärterin für die Europameisterschaft in Göteborg (Schweden; 7. bis 13. August) entwickelt.
Nastja Ryshich springt 4,50 Meter
Der Rekordwurf von Betty Heidler war in Lille aber nicht das einzige Glanzlicht aus deutscher Sicht. Im Stabhochsprung der Frauen musste sich die Ludwigshafenerin Nastja Ryshich mit im zweiten Versuch übersprungenen 4,50 Metern nur knapp der Französin Vanessa Boslak, die diese Höhe im ersten Anlauf gemeistert hatte, geschlagen geben. Für die 28-Jährige war es eine neue persönliche Freiluft-Bestleistung. Zuletzt war sie vor mehr als zwei Jahren in der Halle so hoch gesprungen.
Als Dritte erfüllte die Mainzerin Carolin Hingst mit 4,40 Metern zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden, am Donnerstag war sie in Kassel am Start, die EM-Norm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes wie gefordert bei einem hochwertigen Wettkampf.
Yaroslav Rybakov gewinnt Hochsprung-Duell
Einen engen Zweikampf gab es auch im Hochsprung der Männer. Yaroslav Rybakov (Russland) und Giulio Ciotti (Italien) meisterten jeweils 2,30 Meter. Der Europameister aus Osteuropa hatte allerdings das bereits im ersten Versuch geschafft und war deshalb der Sieger.
Zum Kräftemessen zwischen dem Weltmeister und dem Hallen-Weltmeister kam es im Kugelstoßring. Der Moskau-Sieger Reese Hoffa (USA), der insgesamt einen guten Eindruck hinterließ, feierte dabei mit im dritten Versuch erzielten 21,70 Metern einen klaren Erfolg gegen seinen Landsmann Adam Nelson (21,19 m).
Die am letzten Wochenende in Ljubljana (Slowenien) mit einem Satz auf 14,51 Metern aufgefallene Dreispringerin Marija Martinovic-estak (Serbien & Montenegro) bestätigte mit nun 14,33 Metern ihre gute Verfassung.
Schneller Mann aus Kongo
Auf der Bahn ragten drei Leistungen heraus. Der schnelle Mann aus dem Kongo, Gary Kikaya, lief auf den 400 Metern zum dritten Mal in diesem Sommer unter 45 Sekunden (44,83 sec). Die 1.000 Meter gehörten in flotten 2:14,99 Minuten dem Franzosen Mehdi Baala.
Die jamaikanischen Farben waren im Hürdensprint der Frauen tonangebend. Die WM-Dritte Brigitte Foster-Hylton siegte in ordentlichen 12,70 Sekunden, genauso schnell war sie bereits vor einer Woche beim Golden-League-Meeting in Oslo (Norwegen) gewesen, vor Delloreen Ennis-London (12,81 sec).