Wieder Gold mit Weltrekord für Birgit Kober
Zweiter Wettkampf, zweiter Weltrekord, zweites Gold: Drei Tage nach ihrem überlegenen Sieg mit dem Speer hat Birgit Kober am Donnerstag bei den Paralympics in London (Großbritannien) auch die Kugel-Konkurrenz nach Belieben dominiert.
Die 41-Jährige, die wegen eines Behandlungsfehlers im Rollstuhl sitzt, gewann mit 10,25 Metern und umgewandelt 1.112 Punkten den Wettbewerb von drei zusammengelegten Klassen. Der nächstbeste Wurf war fast drei Meter kürzer, die Silbermedaillengewinnerin Louise Ellery aus Australien hatte 217 Punkte Rückstand."Sowas kann man sich nicht erträumen", sagte Birgit Kober. Beim ersten Versuch, mit dem sie bereits den Sieg und den Weltrekord sicherte, habe man ihr aber zunächst signalisiert, er sei ungültig gewesen: "Das hat mich schon nervös gemacht."
Die Cottbuserin Frances Herrmann belegte Rang acht. Marie Brämer-Skowronek (Haldensleben), die mit dem Speer noch Silber hinter Birgit Kober gewonnen hatte, schied als Zehnte (7,01 m/776 Punkte) nach dem Vorkampf aus.
Bronze für Katrin Green
Vier Jahre nach ihrem Triumph über 100 Meter in Peking (China) hat Katrin Green ihre zweite paralympische Medaille gewonnen. Die 27-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen, die mit einem US-Amerikaner verheiratet ist und in den USA lebt, wurde in persönlicher Bestzeit von 27,53 Sekunden Dritte hinter Marlou van Rhijn aus den Niederlanden (26,18 sec) und Marie-Amelie le Fur aus Frankreich (26,76 sec).
"Das wurde auch endlich Zeit", sagte Katrin Green, die in London Fünfte im Weitsprung und Vierte über 100 Meter geworden war. Auf eine bessere Medaille hatte sie nicht geschielt, "die beiden Ersten haben es absolut verdient."
Oscar Pistorius Vierter über 100 Meter
Zweites Einzelfinale, zweite Niederlage - und diesmal sogar ohne Medaille: Olympia-Teilnehmer Oscar Pistorius hat seinerseits vier Tage nach dem 200-Meter-Finale bei den Paralympics auch den Endlauf über 100 Meter verloren. Der Südafrikaner musste sich mit 11,17 Sekunden mit Rang vier begnügen.
Der Sieg des erst 19 Jahre alten Briten Jonnie Peacock (10,90 sec), der sich durch einen Weltrekord im Juli (10,85 sec) und die beste Vorlaufzeit schon in Stellung gebracht hatte, sorgte bei den 80.000 Zuschauern im Olympiastadion für extatischen Jubel. Oscar Pistorius zeigte sich als fairer Verlierer und fiel dem Sieger kurz nach dem Zieleinlauf in die Arme.
"Wow"-Effekt
"Ich bin natürlich ein bisschen enttäuscht, weil ich eine Medaille wollte", sagte Oscar Pistorius: "Aber ich war Teil eines der besten Rennen, das es je gab und das bedeutet mir noch mehr. Ich bin ein gutes Rennen gelaufen, aber heute waren einfach drei Jungs besser als ich."
"Wow!", sagte derweil Jonnie Peacock erst einmal, dann atmete er tief durch: "Ich wusste, dass ich eine gute Chance habe, zu gewinnen, aber jetzt kann ich es noch gar nicht glauben."
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Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)