Wiederholt sich über 400 Meter Hürden die Geschichte?
Im August 1998 feierte ein Pole in Ungarn ein ungeahntes Comeback. Ein Jahr zuvor erlitt Pawel Januszewski bei einem Autounfall schwerste Kopfverletzungen, sein Zustand war so kritisch, dass an die Fortsetzung seiner Karriere nicht zu denken war. Keine zwölf Monate später verbesserte er in Budapest seine Bestzeit in drei Runden dreimal und wurde völlig überraschend Europameister über 400 Meter Hürden. Nicht, dass der mittlerweile 30-Jährige erneut einen Schicksalsschlag ertragen musste, nur auf der Rechnung hatte ihn auch dieses Jahr niemand. Wohl zu Unrecht, wie Januszewski im Halbfinale bewies.
Ist Pawel ob der eigenen Leistungsfähigkeit skeptisch?
300 Meter lang bestimmte der Olympia-Sechste im ersten Halbfinale das Tempo. Auf der Zielgerade überließ er dem Tschechen Jiri Muzik (48,46 sec) die Führung und überquerte in 48,60 Sekunden die Ziellinie. Mitfavorit Fabrizio Mori (48,70 sec) und überraschenderweise der Grieche Periklis Iakovakis (48,99 sec) qualifizierten sich als Dritter beziehungsweise Vierter für den Endlauf.Stephane Diagana kontrolliert das Feld
Das zweite Semifinale kontrollierte der Franzose Stephane Diagana in 49,01 Sekunden. Der Brite Chris Rawlinson (49,48 sec), der erfahrene Russe Ruslan Mashchenko (49,54 sec) und der Tscheche Stepan Tesarik (49,55 sec) komplettieren am Freitag um 19.30 Uhr das Finale. Die beiden jungen Deutschen Henning Hackelbusch und Christian Duma waren nach mehr oder minder enttäuschenden Vorläufen ausgeschieden, und fragen sich nun völlig entspannt, ob sich am 9. August die Geschichte wiederholt?