Willi Mathiszik verabschiedet sich
Der Wattenscheider Hürdensprinter Willi Mathiszik beendet nach zwei Seuchenjahren und einem schweren Unfall seine sportliche Karriere. Der Leichtathletik will der WM-Halbfinalist von 2011 aber treu bleiben - als Trainer.
2005 war Willi Mathiszik DeutscherU23-Meister, bei der U23-EM gewann er im gleichen Jahr die Silbermedaille. 2010 wechselte der gebürtige Rostocker zum TV Wattenscheid 01 – und holte bei den Deutschen Hallen-Titelkämpfen gleich Gold mit der 4x200-Meter-Staffel der Blauhemden.Bei drei internationalen Meisterschaften zog Mathiszik ins Semifinale ein. Sein wohl größter Erfolg war das Erreichen des Halbfinales bei der WM im südkoreanischen Daegu 2011.
Abschied fällt schwer
Aber nach zwei Seuchenjahren und einem schweren Unfall in diesem Jahr hat Willi Mathiszik entschieden, dass die tägliche Qual im Training keinen Sinn mehr macht: „Der Körper hat irgendwann nicht mehr mitgemacht. Und dann ist es nicht sinnvoll, jeden Tag mit Schmerzen zu laufen.“ Doch nun fällt es ihm höllisch schwer, zu sagen: Ich trete zurück. „Besonders nach 2011, nach der WM, ist es nicht einfach“, gibt der zweimalige Hallen-DM-Zweite zu.
Aber er blickt mit viel Freude zurück auf seine Zeit im Leichtathletik-Zirkus: „Ich war immer ein bisschen das Bindeglied zwischen den Alten wie Florian Schwarthoff und Mike Fenner und der heutigen Generation, diese Erfahrung bleibt. Ich habe Fehler gemacht, aber auch unglaublich viel erlebt. Ich kann jungen Menschen nur raten: Macht Sport, wenn Ihr das Talent dazu habt. Es macht, bei allen Entbehrungen, verdammt viel Spaß!“
Mitglied im Leipziger Trainerteam
Willi Mathiszik will der Leichtathletik treu bleiben, was niemanden verwundern wird. Er kann ein Besessener sein – und er will sich in Zukunft weiter richtig reinhauen für den deutschen Hürdensprint. Als Trainer: „Ich hatte das immer im Kopf, 2011 habe ich bei der Weltmeisterschaft ganz besonders intensiv beobachtet, wie die anderen trainieren.“
Im Moment macht der Wattenscheider seine Trainer-B-Lizenz: „Und in Ronald Steins Trainingsgruppe kümmere ich mich jetzt schon um Alexander John und Erik Balnuweit. Das erleichtert den Abschied.“
Man darf wohl davon ausgehen, dass Willi Mathiszik auch als Coach ähnlich arbeiten wird wie als Athlet. Mit Leidenschaft, mit Akribie: „Ich habe gelernt, dass man sich immer weiterentwickeln kann, dass man immer neue Dinge für sich erarbeiten kann.“