William Kiplagat – Welcome Back in Rotterdam
Der dritte Hochkaräter mit einer Bestzeit unter 2:07 Stunden hat sein Ja-Wort gegeben. William Kiplagat kehrt zurück. Welcome Back in Rotterdam! An die Stätte seines Marathon-Triumphes aus dem Jahr 2003, als er den Marathon-Klassiker in 2:07:42 Stunden gewann. Jos Hermens, der clevere Manager, der wieder ein erlesenes Feld auf die Beine stellen wird, hat jetzt drei schnelle Kenianer für die 25. Jubiläumsauflage am 10. April verpflichtet.

William Kiplagat gewann 2003 den Rotterdam-Marathon (Foto: Hörnemann)
Mit Felix Limo (Bestzeit: 2:06:14 h in Rotterdam 2004), dem Vorjahressieger, William Kiplagat (2:06:50 h in Amsterdam 1999), die beide zu seinem Rennstall zählen, und Titus Munji (2:06:15 h in Berlin 2003), einem Schützling von Dr. Gabriele Rosa, geht er in das ungleiche Fernduell mit London (17. April), wo Renndirektor Dave Bedford, einst auf der Laufbahn ein direkter Konkurrent von Jos Hermens, einen weit höheren Etat zur Verfügung hat.William Kiplagat, klein an Statur, aber groß an Ausdauer, stand anno 2003 in Rotterdam mit seinen 1,72 Metern über allen anderen. Im zehnten Marathon seiner Karriere hatte er den ersten Sieg feiern dürfen. Seine Prämie, verkündete der lustige Bursche damals mit breitem Grinsen, werde er für seine protestantischen Glaubensbrüder daheim in Kapkitony investieren.
Wunschzettel mit Piano und Traktor
"Wir bauen nämlich eine Kirche", teilte William Kiplagat den verdutzten Journalisten mit, "und brauchen noch ein Piano." Seinen Vater, der mit ihm gemeinsam eine Farm bewirtschaftet, wolle er obendrein mit einem nagelneuen Traktor überraschen.
Der unerschrockene Tempobolzer, einer vom Stamm der Keiyo, wird von Patrick Sang gecoacht, einem früheren Hindernisläufer der Extraklasse. Jos Hermens, der Chef von "Global Sports Communication", ist sein Manager. In Kenia hat er ein Trainingscamp aufgebaut, wo sich die ehrgeizigen Burschen mit gewaltigen Kilometer-Umfängen auf die Marathonrennen rund um den Globus vorbereiten.
Älterer seiner Zunft
Mit seinen 32 Jahren ist William Kiplagat einer der Älteren seiner Zunft. 2003 war er super drauf. 2004 lief es für ihn nicht so gut. Zwei Mal ist er gestartet: erst in London, dann in Seoul. Zwei Mal erzielte er dieselbe Zeit: 2:12:04 Stunden und war damit meilenweit entfernt von seinem Hausrekord (2:06:50 h).
Aber in der holländischen Hafenstadt, mit der er nur schöne Erinnerungen verknüpft, möchte William Kiplagat in die Erfolgsspur zurückkehren. Auf einen alten Bekannten wird er dabei treffen: José Manuel Martinez, 2002 vor Dieter Baumann Europameister über 10.000 Meter in München und zuvor bereits Dritter in Rotterdam. 2003, als William Kiplagat triumphierte, saß der Spanier mit ihm Schulter an Schulter bei der Pressekonferenz im "World Trade Center", weil er wiederum den dritten Platz in persönlicher Bestleistung (2:08:09 h) erreicht hatte.