Willkommens-Party für Lückenkemper, perfekte Bühne für Mihambo

Bei der sechsten Auflage des ISTAF Indoor startet Gina Lückenkemper am Freitagabend erstmals im Trikot des SCC Berlin. In allen sieben Disziplinen haben sich Top-Athleten des DLV und internationale Stars angekündigt.

Das ISTAF Indoor hat sich seit seiner Premiere 2014 längst als Leichtathletik-Party im Kalender der Athleten und Zuschauer etabliert. Die Faszination dieser Sportart wird auch bei der Ausgabe am Freitag (1. Februar) wieder durch Musik, Lichteffekte und Moderation ganz besonders in Szene gesetzt werden. Mittendrin in dieser sportlichen „Disko“ ist Gina Lückenkemper, die über die 60 Meter erstmals für ihre neue sportliche Heimat, den SCC Berlin antreten wird. Einen besseren Ort für ihre Vorstellung als „Neu-Berlinerin“ hätte sich die EM-Zweite über 100 Meter nicht aussuchen können.

„Es ist der richtige Ort für mich, um ein neues Kapitel in meiner Karriere aufzuschlagen“, erklärte die 22-Jährige bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. In Sachen Stimmung wird mit Sicherheit eine Rakete gezündet, wenn sie auf ihr neues Heimpublikum trifft. Allerdings wird es höchstwahrscheinlich der einzige Auftritt der schnellsten DLV-Sprinterin des Jahrtausends in diesem Winter bleiben. „Ich hatte eine stressige Off-Season, vom Kopf her bin ich deshalb nicht bereit für eine komplette Hallensaison.“

Malaika Miambo reif für die sieben Meter

Erstmals beim ISTAF Indoor im Weitsprung an den Start geht Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Mit Bestleistung im Sprint über 60 Meter (7,45 sec) und 6,70 Meter beim ersten Test in ihrer Spezialdisziplin am vergangenen Wochenende in Sindelfingen hat die Europameisterin schon bewiesen, dass sie in Topform ist. Bei der EM war die 24-Jährige mit ihrer Siegweite nicht ganz zufrieden und hat nun die Gelegenheit, das in der Stadt ihres bisher größten Erfolgs nachzuholen.

Mit Hallen-Weltmeisterin und Sieben-Meter-Springerin Ivana Spanovic (Serbien) ist auch die Europameisterin von 2016 dabei, die im vergangenen Sommer verletzungsbedingt auf das EM-Finale verzichten musste. Gut möglich, dass der Meeting-Rekord (6,95 m) in Gefahr gerät, zu dem sich Alexandra Wester (ASV Köln) 2016 vom ISTAF-Publikum hatte beflügeln lassen. In das Duell der Europameisterinnen möchte sich Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) einmischen.

Vom Sprint bis Stabhochsprung, überall Top-Namen

Die Teilnehmerlisten der anderen Disziplinen versprechen ebenfalls starke Leistungen und ein Wiedersehen mit bekannten Gesichtern. Über 60 Meter Hürden trifft mit Elvira Herman (Weißrussland), Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01) und Cindy Roleder (SV Halle) das komplette Podium der Freiluft-EM aufeinander. Bei den Männern fordern Gregor Traber (LAV Stadtwerke Tübingen) und Erik Balnuweit (TV Wattenscheid 01) Europameister Pascal Martinot-Lagarde (Frankreich).

Im 60-Meter-Sprint der Männer messen sich die erfahren DLV-Sprinter Julian Reus (LAC Erfurt) und Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) mit den „jungen Wilden“ Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) und Joshua Hartmann (ASV Köln) sowie Vize-Europameister Reece Prescod (Großbritannien). Das erlesene Feld im Stabhochsprung der Männer führen Hallen-Europameister Piotr Lisek (Polen) und Weltmeister Sam Kendricks (USA) an, die deutschen Farben vertreten Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Malte Mohr (TV Wattenscheid 01).

Diskus-Duell Frauen gegen Männer, wackelt der Weltrekord?

Auch im „Jahr eins nach Robert Harting“ fliegen wieder Disken durch die Arena. Mit dem Duell „Frauen vs. Männer“ wollen die Veranstalter für zusätzlichen Schwung im Ring und bei den Zuschauern sorgen. Olympiasieger Christoph Harting (SCC Berlin) und Martin Wierig (SC Magdeburg) haben sich angekündigt, genau wie die DLV-EM-Medaillengewinnerinnen des Sommers Nadine Müller (SV Halle) und Shanice Craft (MTG Mannheim) sowie die EM-Vierte Claudine Vita (SC Neubrandenburg), die beim ISTAF Indoor 2015 mit 62,07 Metern einen inoffiziellen Weltrekord erzielt hatte.

"Wir Frauen sind schon alle heiß darauf, die Männer zu schlagen" erklärte Nadine Müller. "Außerdem liebäugeln wir auch mit dem Weltrekord. Es wird also auch unter uns spannend."

Etwas Neues gibt es auch mal wieder für die Zuschauer: "In einer frei zugänglichen Fanzone wird es für alle aus dem Publikum die Möglichkeit geben, Selfies mit Athleten zu machen", erklärte Meetingdirektor Martin Seeber. "Wir hoffen, dass sich viele Athleten dafür Zeit nehmen." 11.700 Eintrittskarten sind schon verkauft, ein paar Restkarten sind noch zu haben.

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