Windlotterien in Cuxhaven
Mit Wetterkapriolen, wie sie an der Küste schon einmal vorkommen, und Spitzen-Windgeschwindigkeiten von 47 Stundenkilometern hatten am Samstag die Top-Athleten beim Meeting „Weltklasse hinterm Deich“ in Cuxhaven zu kämpfen. Besonders bekamen das die Stabhochspringer zu spüren.
Sieger Lars Börgeling (TSV Bayer 04 Leverkusen; 5,50 m) sprach schließlich auch von einer „Windlotterie“, als sich 5,70 Meter als nicht lösbare Aufgabe erwiesen hatten. Höhengleich auf den Plätzen landeten seine Vereinskollegen Malte Mohr und Richard Spiegelburg.Gegen die drehenden Winden kämpften auch die Weitspringer um Tony Almond (USA; 7,71 m) und die Diskuswerfer um den Wattenscheider Michael Möllenbeck (61,35 m) größtenteils vergeblich an.
Schmerzliche Absagen
Zu leiden hatte die Veranstaltung aber nicht nur unter dem Wetter, sondern auch unter den schmerzlichen Absagen deutscher Top-Athleten.
Die 800 Meter-Läufer René Herms (LG Braunschweig) und Nils Schumann (Erfurter LAC) verzichteten wegen Fußbeschwerden ganz kurzfristig auf ihren Start und überließen dem US-Amerikaner Matt Scherer (1:47,74 min) das Feld. Kugelstoßer Peter Sack (LAZ Leipzig) hatte schon tags zuvor abgesagt. Das Kugelstoßen gewann in seiner Abwesenheit der Tscheche Petr Stehlik (20,03 m).
Mit zwei Läufen unter 13 Sekunden zeigte Hürdensprinterin Carolin Nytra einmal mehr ihre gute Verfassung. Die Deutsche Meisterin war mit 12,97 Sekunden im Gesamtklassement vor der Ukrainerin Olena Krasovska (13,04 sec) die Schnellste. Bei den Männern behielt über 110 Meter Hürden der Leipziger Willi Mathiszik (13,59 sec) die Oberhand.
Alexander Kosenkow siegt
In den Flachsprints gab es mit dem Wattenscheider Alexander Kosenkow über 200 Meter (20,77 sec), der sich gegen Harry Nfum (Ghana; 20,89 sec) und den Deutschen Meister Daniel Schnelting (LAZ Rhede; 20,90 sec) durchsetzte, zumindest einen deutschen Sieger. Bei den Frauen tat sich Vida Anim (Ghana) mit einem Doppelerfolg über 100 und 200 Meter (11,42 / 23,41 sec) hervor.
Vom Sturzpech verfolgt war die Saarbrückerin Tina Kron. Sie lag über 400 Meter Hürden gut im Rennen, strauchelte dann aber ausgangs der Schlusskurve, so dass Ieva Zunda aus Lettland als Erste das Ziel erreichte (57,01 sec).
Carsten Schlangen macht Tempo
Der kommende Olympia-Teilnehmer Carsten Schlangen (LG Nord Berlin), vor Wochenfrist noch von Magen-Darm-Problemen heimgesucht, versuchte sich über 1.500 Meter für seine Vereinskollegen als Tempomacher.
Mit Franek Haschke (3:42,15 min) als späterem Sieger hatte sich an einem Nachmittag, der eher unter dem Motto „Vom Winde verweht“ stand, zumindest diese Mühe gelohnt.
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