Wirbel um Karen Meys Weitsprung-Rekord
Am 7. Juli war der Jubel groß. Nicht nur bei der Rehlingerin Bianca Kappler, die in Bad Langensalza 6,90 Meter weit flog, sondern auch bei der Südafrikanerin Karen Mey. Im letzten Durchgang landete sie erst bei 6,93 Metern und stellte damit einen neuen Landesrekord auf. Jetzt ist es aber fraglich, ob dieser anerkannt wird.

Rekord oder nicht Rekord? Streit um den Sprung in Bad Langensalza (Foto: Chai)
Nach Angaben von Linda Ferns, Geschäftsführerin des Südafrikanischen Leichtathletik-Verbandes, habe der Verband die dafür nötigen Dokumente noch nicht von der Athletin erhalten. "Zuerst müssen wir ein Antragsformular, zusammen mit dem offiziellen Ergebnis des Meetings und dem Ergebnis der Doping-Probe erhalten", erklärt Linda Ferns. "Das sind Standard-Anforderungen, um einen Rekord anzuerkennen. Nicht nur in Südafrika, sondern überall auf der Welt."Dies sei bis jetzt allerdings noch nicht geschehen. Außerdem habe Karen Mey verpasst, sich von ihrem Verband einen Start im Ausland erlauben zu lassen, wie es eine Regel des Weltverbandes IAAF vorschreibe.
Kommunikationsproblem
Konstantin Krause, Meeting-Direktor in Bad Langensalza, kann sich die Probleme nur auf eine Weise erklären: "Ich glaube, es gibt ein grundsätzliches Kommunikationsproblem zwischen Karen Mey und dem Südafrikanischen Verband. Ich denke, sie haben ein Problem mit ihr als Person."
Die Organisatoren des Meetings haben jedenfalls alles Nötige getan. Die 23-Jährige musste sich einer Doping-Kontrolle unterziehen, die Ergebnisprotokolle des Meetings hat Konstantin Krause in den vergangenen zwei Wochen mehrmalig per Fax nach Südafrika geschickt. "Das war ja nicht der erste Rekord, der in Bad Langensalza gesprungen wurde", sagt Konstantin Krause.
"Ich wüsste keinen Grund, weshalb der Rekord nicht anerkannt werden soll", meint er. Außerdem war es nicht der einzige Landesrekord, der bei diesem Meeting aufgestellt wurde. Der Brite Christopher Tomlinson stellte mit 8,29 Metern ebenfalls eine neue Bestmarke auf. "Und die wurde schon längst anerkannt." Bleibt im Sinne der Athletin und der Thüringer Organisatoren zu hoffen, dass dies auch mit Karen Meys Bestmarke geschieht.