Wird Usain Bolt der Superstar der Spiele?
Die Nachricht schlug ein wie ein Blitz: Der olympische Sprintgipfel mit den drei überragenden 100-Meter-Läufern der Gegenwart ist perfekt. Weltrekordler Usain Bolt aus Jamaika wird bei den Sommerspielen in Peking (China; 15. bis 24. August) neben den 200 Metern nun auch das Duell mit seinem Landsmann und Weltrekord-Vorgänger Asafa Powell sowie dem Dreifach-Weltmeister Tyson Gay aus den USA bestreiten.
Dies gab sein Trainer Glen Mills am Wochenende bekannt. Damit kann der WM-Zweite über 200 Meter als erster Athlet nach Carl Lewis (USA) 1984 in Los Angeles (USA) das olympische Sprint-Triple (mit 4x100 m) gewinnen und zudem das erste 100-Meter-Gold der Geschichte nach Jamaika holen.Dies blieb den Sprintern von der Karibik-Insel bislang verwehrt. Über 200 Meter war in Don Quarrie 1976 dagegen schon ein Jamaikaner Olympiasieger. Das goldene 100/200-Doppel schafften bei Olympia bisher acht Athleten, darunter 1936 in Berlin der legendäre Jesse Owens.
Blitz und Donner
Das Trio Bolt-Powell-Gay absolvierte seit 2005 die acht schnellsten 100-Meter-Läufe aller Zeiten. "Lightning Bolt" (Blitz) oder "Thunder Bolt" (Donnerschlag), wie der Jamaikaner genannt wird, ist mit dem Weltrekord von 9,72 Sekunden sowie mit 9,76 Sekunden zweimal vertreten, der viermalige Weltrekordler Asafa Powell (9,74 sec) fünfmal.
Tyson Gay, der zuletzt noch zur Behandlung in Deutschland war und bis zu Olympia fit sein will, taucht nur einmal unter den acht Top-Zeiten auf (9,76 sec). Er ist mit seinen nicht rekordreifen 9,68 Sekunden, die er Ende Juni bei den US-Trials in Eugene/Oregon erzielte, aber auch der schnellste Sprinter der Geschichte. Sein Rennen war damals von zu starkem Rückenwind (4,1 statt erlaubter 2,0 m/sec) begleitet.
Gute Entscheidungen
Usain Bolt, dessen Lieblingsdistanz die 200 Meter sind, hatte zuletzt erklärt, er liebäugle mit einem 100-Meter-Start, die Entscheidung liege aber bei Trainer Glen Mills. Der schrieb nun in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters: „Er wird beide Strecken laufen.“ Schon vorher hatte Usain Bolt beteuert: „Er hat bisher nur gute Entscheidungen getroffen und ich werde es auch diesmal nicht in Frage stellen.“
Zum Superstar war Usain Bolt mit seinem Sturmlauf zum 100-Meter-Weltrekord am 31. Mai in New York (USA) aufgestiegen. Auf der langen Distanz steht er mit seinen 19,67, 19,76 und 19,83 Sekunden in diesem Jahr bei Olympia konkurrenzlos da. Denn Tyson Gay, der 2007 bei der WM in Osaka (Japan) noch dreimal Gold abgeräumt hatte (100, 200 und 4x100 m), ist nach seiner Muskelverletzung bei den US-Trials nicht für die halbe Stadionrunde qualifiziert. Und Asafa Powell meidet die von ihm ungeliebten 200 Meter.
Der Weg zum Olympischen Triple-Triumph von Usain Bolt ist also bahnbar. Wird er der Superstar der anstehenden Spiele?
Quelle: Sport-Informations-Dienst