| Anti-Doping-Kampf

Wladimir Putin kündigt Reformen in Russland an

„Unser bisheriges System im Kampf gegen Doping hat nicht funktioniert. Das ist unsere Schuld und wir sollten das anerkennen.“ Wladimir Putin hat eingestanden, dass das russische Anti-Doping-System reformbedürftig ist. WADA und IAAF reagierten positiv auf die Äußerungen des russischen Präsidenten.
SID/mbn

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und der Leichtathletik-Weltverband IAAF haben den Reformwillen des russischen Präsidenten Wladimir Putin begrüßt. „Das Eingeständnis von Herrn Putin, dass das russische Anti-Doping-System gescheitert ist, ist ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung“, erklärte WADA-Chef Craig Reedie in einer offiziellen Mitteilung. Auch IAAF-Präsident Sebastian Coe war „ermutigt“ von diesem „guten Statement“. „Es ist wichtig, dass wir diesen Prozess fortsetzen.“

Putin hatte am Mittwoch den Aufbau eines neuen Anti-Doping-Systems bekräftigt. „Unser bisheriges System im Kampf gegen Doping hat nicht funktioniert. Das ist unsere Schuld und wir sollten das anerkennen“, hatte Putin der Nachrichtenagentur TASS erklärt. Zudem kündigte Russlands Präsident an, dass Moskau auf dem Gelände der Staatlichen Universität ein neues Labor errichten werde. „Wir entwerfen im Kampf gegen Doping ein neues System“, hatte Putin gesagt, „wir wollen das System aus dem Sportministerium herauslösen und zu einer unabhängigen Organisation machen.“

Putin bestreitet weiter Staatsdoping

Untersuchungen durch den Ermittler Richard McLaren im Auftrag der WADA hatten ergeben, dass es in Russland in der Zeit von 2011 bis 2015 ein flächendeckendes Doping-System gab. Dies stritt Putin am Mittwoch jedoch erneut ab: „Ich möchte noch einmal betonen, dass es noch nie Staatsdoping in Russland gegeben hat und hoffentlich auch nie geben wird.“

Die Leichtathleten des Riesenreichs sind nach wie vor für alle internationalen Groß-Events gesperrt. Auf die Frage, ob Russland nach den jüngsten Aussagen von Putin in diesem Jahr auf die Weltbühne der Leichtathletik zurückkehren könnte, sagte Coe: „Ich hoffe, dass es eine wirkliche Möglichkeit dafür gibt.“ Die russischen Behindertensportler waren von den Paralympics in Rio 2016 ausgeschlossen worden.

Seit November 2015 wird die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA als „non-compliant“ eingestuft. Dieser Status gilt bis dato. Die jüngsten Aussagen von Putin könnten jedoch den Weg ebnen, den russischen Sport aus der Isolation zu führen. Ein unabhängiges Anti-Doping-System, wie vom Präsidenten nun angekündigt, wäre ein großer Schritt auf dem Weg zurück in die Sportfamilie. Die Worte aus Moskau wurden von der WADA mit Zuversicht vernommen, die oberste Anti-Doping-Behörde kündigte daraufhin Gespräche mit den russischen Verantwortlichen an, um die Entwicklung zu erörtern und weitere Schritte zu besprechen.

Quelle: Sport Informations-Dienst (SID)

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