WM-Auftakt mit optimistischem Zehnkampf-Trio
Der erste Startschuss der Weltmeisterschaften in Moskau (Russland; 10. bis 18. August) fällt am Samstag (10. August) für die Zehnkämpfer. Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt), Rico Freimuth (Hallesche Leichtathletik-Freunde) und Michael Schrader (TSV Bayer 04 Leverkusen) sind heiß auf ihren Start und top-motiviert. Eine deutsche Medaille ist drin – das betonte Europameister Pascal Behrenbruch am Freitag auf der deutschen Pressekonferenz im DLV-Teamhotel in Moskau.
Heiter-angespannte Vorfreude nennt man wohl die Atmosphäre, in der sich die deutschen Zehnkämpfer am Freitag den Journalisten präsentierten. Die drei Athleten waren zu Scherzen aufgelegt, aber es wurde auch deutlich: Sie scharren mit den Hufen, es soll jetzt endlich losgehen.„Ich muss heute irgendwie versuchen runterzukommen, sonst kann ich nicht schlafen“, erklärte Michael Schrader. „Ich kann sowieso nicht schlafen“, sagte sein bester Freund und Trainingspartner Rico Freimuth.
Europameister Pascal Behrenbruch heizte noch einmal die Anspannung an: „Ich bin mir sicher, dass ein Deutscher eine Medaille gewinnen kann“, betonte er. Der Konter kam direkt. „Nach dieser Aussage lastet der größte Druck auf Pascal“, entgegnete Michael Schrader.
Start um 7:30 Uhr
Um 7:35 Uhr deutscher Zeit, 9:35 Uhr Ortszeit, fällt der Startschuss zu den 100 Metern, der ersten von zehn Disziplinen für die Könige der Athleten. Auf der Liste der stärksten Konkurrenten haben die Deutschen natürlich Weltrekordler Ashton Eaton und Weltmeister Trey Hardee (beide USA). „Insgesamt gibt es sechs, sieben Medaillenkandidaten“, sagte Pascal Behrenbruch. „Aber ich will nicht auf die Konkurrenz achten, sondern auf mich selbst.“
Michael Schrader stapelt tief. „Ich habe nichts zu verlieren nach meiner langen Verletzung. Ich muss hier erst einmal wieder internationale Luft schnuppern.“ Und auch Rico Freimuth versucht, den Erwartungsdruck zu dämpfen. Zwar habe er zuletzt trotz gesundheitlicher Probleme fast uneingeschränkt trainieren können. Aber: „Ich habe noch immer Schmerzen im Ellbogen.“ Und besonders beim Weitsprung mache ihm auch der lädierte Rücken noch zu schaffen.
Thomas Kurschilgen: „Zehnkämpfer Weltklasse“
Großes Vertrauen in die Leistungsfähigkeit seiner Athleten hat DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen. „Wir haben in diesem Jahr sieben Athleten mit WM-Norm, ein immens hohes nationales Niveau“, sagt er. Die Athleten, die in Moskau an den Start gehen, zählten zur absoluten Weltklasse.
Insgesamt schickt der Deutsche Leichtathletik-Verband das jüngste WM-Team seit Jahren ins Rennen um Medaillen und Bestleistungen. 25,1 Jahre alt sind die deutschen Teilnehmer im Schnitt – ein Schritt in Richtung Neuformierung des deutschen Teams für die Olympischen Spiele 2016 in Rio (Brasilien).
Keine Medaillenprognose
Bei der Antwort auf die Frage nach einer Medaillenprognose blieb sich Thomas Kurschilgen treu: „Wir geben seit 2009 kein Medaillenziel aus“, erklärte er. Diese Prognosen seien "hoch volatil" und die ausschliessliche Medaillenfixierung spreche für eine Einstellung von "Gewinnen um jeden Preis". Dies widerspreche der DLV-Philosophie, in der auch Werte wie Fair Play, die angemessene Haltung in Sieg und Niederlage sowie hinreichende pädagogische Verantwortung eine Rolle spielen.
Die Ausgangslage des deutschen Teams machte er an anderen Zahlen fest. In den jetzt veröffentlichten Meldelisten finden sich 23 deutsche Athleten in den Top Zwölf der Welt wieder, 14 Athleten zählen in ihren Disziplinen zu den Top Vier. „Wir sind dazu in der Lage, in der Weltspitze mitzuhalten“, erklärte Thomas Kurschilgen.
Facebook-Video: Zehnkämpfer animieren zum Daumendrücken
Zehnkampf-Power bei der WM-Auftakt-Pressekonferenz (Foto: DLV)
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