Liegt ein Europarekord in der Münchner Luft?
Stabhochsprung der Frauen ist eine junge Disziplin. Neue Rekorde gibt deshalb noch recht regelmäßig zu vermelden. In den Wochen vor der EM jagte die Deutsche Annika Becker der Russin Svetlana Feofanova den Europarekord ab (4,77 m), zehn Tage später holte sich diese die Bestmarke zurück und steigerte sie um einen Zentimeter. Das Duell der beiden Springerinnen verspricht auch bei der morgigen EM-Entscheidung (18 Uhr) hochklassig zu werden. Bei optimalen Bedingungen ist sogar ein neuer Rekord drin, ist die deutsche Hallenrekordlerin Christine Adams überzeugt. Sie ist als Journalisten bei der EM vor Ort.
Freut sich auf das Duell mit Svetlana Feofanova: Annika Becker.
Auch Yvonne Buschbaum würde bei der Medaillenvergabe gern ein Wörtchen mitreden, doch die 22-Jährige zog sich in der Qualifikation eine schmerzhafte Rippenprellung zu. Bleibt abzuwarten, wie sich das auf den Wettkampf auswirkt. Susanne Keil könnte für eine Überraschung sorgen
Vor den Stabhochspringerinnen treten schon die Hammerwerferinnen an (15.20 Uhr). Favorisiert sind Olga Kuzenkova (Russland), Manuela Montebrun (Frankreich) und die polnische Olympiasiegerin Kamila Skolimowska. Die Deutsche Susanne Keil würde gern in deren Phalanx einbrechen. Die Chancen stehen nicht so schlecht. In der Qualifikation erzielte sie die viertbeste Weite. Auch Andrea Bunjes ist im Finale mit von der Partie.
Über 400 Meter Hürden der Männer (19.30 Uhr) hat der Pole Pawel Januszewski die Chance, seinen in Budapest gewonnen Titel zu verteidigen. Im Halbfinale unterstrich er seine Ambitionen mit einem souveränen Rennen.
Zwei deutsche Speerwerfer mit Medaillenchancen
Im Speerwerfen (19.45 Uhr) hoffen gleich zwei Deutsche auf eine Medaille. Boris Henry und Raymond Hecht. Fürchten müssen sie vor allem den Russen Sergej Makarov. Er schockte die Konkurrenz in diesem Jahr mit 90-Meter-Würfen in Serie.
Wer in den Finals über 200 Meter stehen wird, ist derzeit noch offen. Morgen erst finden die Halbfinalläufe statt. Doch eins lässt sich schon jetzt sagen: Bei den Frauen (20.10 Uhr) wird der Sieg wohl nur über die Französin Muriel Hurties vergeben werden. Sie hat schon die gesamte Saison über dominiert. Was sie im weiblichen Bereich, ist der Grieche Konstantinos Kenteris bei den Männern: der Top-Favorit. Erstaunlich stark und vielleicht für eine Überraschung gut ist um 20.25 Uhr der junge Pole Marcin Jedrusinski.
Alles andere als ein französischer oder spanischer Sieg im Endlauf über 100 Meter Hürden (20.45 Uhr) käme einer Sensation gleich. Glory Alozie oder Patricia Girard lautet hier die Frage.