Flash-Interviews am Freitag-Vormittag
Wie gewohnt präsentiert Leichtathletik.de auch heute die interessantesten Stimmen der deutschen Athleten bei der EM in München.
Michael Möllenbeck auf Medaillenkurs (Foto: Kiefner)
Michael MÖLLENBECK (Diskus):"Die Qualifikation im ersten Versuch gibt Sicherheit, ich hatte auch schon gut eingeworfen. Als WM-Dritter will ich in die Medaillenränge, vielleicht gelingt mir auch der große Wurf. Die Geburt meiner Tochter hat mir gezeigt, dass es im Leben noch Wichtigeres gibt als Diskuswerfen. Ich wäre nach der Geburt gerne zu Hause geblieben, aber mein Trainer hat mich zwei Wochen ins Trainingslager gezwungen, das ist sicher auch besser so. Ich bin hier um Bestleistung zu werfen und lasse nichts anbrennen."
Jan SCHINDZIELORZ (110 Meter Hürden):
"Die ersten drei Hürden waren OK, dann hatte ich aber ein kleine Kollision mit dem Schweizer Bitzi neben mir. Dadurch bin ich ab der 5. Hürde aus dem Rhythmus gekommen, sonst wäre der Zwischenlauf möglich gewesen. Ich war bei der deutschen Meisterschaft aufgeregter als heute, hier hatte ich nichts zu verlieren."
Mike FENNER (110 Meter Hürden):
"Priorität hatte, dass die Leiste hält. Das war heute seit drei Wochen der erste richtige Lauf; ich hatte vorher echt Sorgen. Angesichts der Umstände bin ich zufrieden und stolz, dass ich das hinbekommen habe."
Andreas POHLE (Weitsprung):
"Ich bin mit einem guten Gefühl in den Wettkampf gestartet, dann war aber der erste Versuch ungültig und trotz Gegenwind hab ich beim Zweiten übertreten. Danach war der Anlauf konstant und am Ende hat es gereicht. Irgendwie hat ein bisschen die Anspannung und Nervosität gefehlt, aber das wird beim Finale, wenn das Stadion voll ist, sicher anders."
Schahriar BIGDELI (Weitsprung):
"Das war Pech für mich, Glück für Andreas. Ich will jetzt so schnell wie möglich wieder einen Wettkampf machen, um diesen Frust loszuwerden. Wenn der letzte Versuch gesessen hätte, wäre ich bestimmt auch in das Finale gekommen. Ich hatte Probleme mit dem ständig wechselnden Wind und wie so oft in den letzten Jahren auch mit dem Anlauf."
Florian Schwarthoff (110 Meter Hürden):
"Ich war sehr nervös und unsicher am Start, über den Hürden lief es dann aber sehr gut. Es war wichtig die erste Runde zu überstehen und damit vor allem ein gutes Gefühl zu haben. Schon am Start habe ich eine Zehntel verloren, es wäre aber auch peinlich gewesen, hier vor heimischem Publikum rauszufliegen."
Nils SCHUMANN (800 Meter):
"Es war ein zerfahrenes Rennen mit vielen Tempowechseln und Stolpereien. Es war nicht so locker wie ich es mir gewünscht hätte, die Konkurrenz hier ist stark und topfit. Die 800m werden im Finale sicher auch von der Taktik geprägt sein."
Rene HERMS (800 Meter):
"Ich wollte meinen Vorlauf gewinnen. Mir fehlt einfach noch die Routine, um auf Platzierung zu laufen. Kipketer und Bucher zu schlagen, tut dem Selbstvertrauen natürlich keinen Abbruch. Ich will das Halbfinale so gut wie möglich abschließen und traue mir eine Finalteilnahme zu."
Torsten SCHMIDT (Diskus):
"Wenn man das Einwerfen gesehen hat, war eine Finalteilnahme, die ich mir fest vorgenommen hatte, absolut möglich. Ich habe jetzt erst mal keine Erklärung dafür und will es auch nicht auf die mentale Schiene schieben. Ich werde mit meinem Trainer sprechen, ob er technische Fehler gesehen hat, ich habe keine bemerkt."
Kathleen FRIEDRICH (1500 Meter):
"Es war vorauszusehen, dass die Türkin von Anfang an Druck macht, aber sie war schon extrem fix unterwegs. Vom Rennverlauf, von meiner Taktik her kann ich mir keine Vorwürfe machen, hinten raus haben leider ein paar Zentimeter gefehlt. Nach all meinen gesundheitlichen Problemen in diesem Jahr, ist es aber auch verständlich, dass ich nicht in Topform bin."
Elmar LICHTENEGGER (110 Meter Hürden, Österreich):
"Ich hatte einen schwierigen Saisonauftakt und konnte einen Monat wegen einer Fersenprellung nicht trainieren. Die Europameisterschaft ist für mich wie ein Sprung ins kalte Wasser. Bis zur dritten, vierten Hürde lief es sehr gut, dann habe ich ein wenig den Rhythmus verloren. Die erste Runde war die schwierigste, ich hoffe, ich kann von Lauf zu Lauf an Sicherheit gewinnen. Wie weit es gehen wird, weiß ich nicht genau.....auf jeden Fall bis ins Ziel."