Braun gibt Gas - Kesselschläger im Pech
Der Weitsprung war die erste Disziplin des zweiten Tages innerhalb des Siebenkampfs. Sabine Braun sprang hervorragende 6,50 Meter, Carolina Klüft nimmt weiterhin Kurs auf einen neuen Juniorenweltrekord. Sonja Kesselschläger verletzte sich im ersten Versuch, setzt aber den Wettkampf fort.
Wird wieder ins Stadion geleitet: Sonja Kesselschläger
Der zweite Tag des Siebenkampfs begann um 13.30 Uhr mit dem Weitsprung. Die drei deutschen Mädels zeigten sich auf dem Einlaufplatz guten Mutes, waren aber "doch ganz schön müde" vom gestrigen Tag. Überhaupt nicht müde wirkte Carolina Klüft. Ein in den schwedischen Farben gefärbtes Tuch über dem Kopf und Musik auf den Ohren, hüpfte und tanzte sie beim Aufwärmen über die Bahn. Geholfen hat es scheinbar. Mit 6,36 Meter sprang die 19-jährige eine neue Saisonbestleistung und erreichte die drittbeste Weite des Wettbewerbs. Weiter sprang, zur Freude des deutschen Publikums, die 18 Jahre ältere Sabine Braun. Mit 6,40 Meter im ersten Versuch hätte sie schon zufrieden sein können, sie legte aber im dritten Versuch "noch mal alles rein" und landete bei hervorragenden 6,50 Meter. Damit sprang sie, trotz der Anstrengung des ersten Tages, nur wenige Zentimeter kürzer, als bei ihrem zweiten Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid. Sie hat nach fünf Disziplinen 4770 Punkte und liegt jetzt auf Platz drei, hinter Carolina Klüft (4877 Punkte) und Natalya Sasanowitsch (4821 Punkte). Liga Klavina ist mit 4706 Punkten in Lauerstellung auf den Bronzerang. Kathleen Gutjahr ist nach 6,13 Meter im Weitsprung Neunte. Sie hat jetzt 4508 Punkte auf dem Konto, kann aber auf einen guten Speerwurf und auf exzellente 800 Meter zum Abschluss vertrauen.
Riesen Pech für Sonja Kesselschläger
Die nach dem ersten Tag auf Platz vier liegende Sonja Kesselschläger, hatte gleich im ersten Versuch des Weitsprungs großes Pech. Nach der Landung lag sie mit schmerzverzerrtem Gesicht im Sand und hielt sich den Oberschenkel des Sprungbeins. Sie verließ danach das Stadion in Begleitung eines Kampfrichters, um sich behandeln zu lassen. Noch in den Katakomben testete sie, wie sich der Oberschenkel anfühlt. Mit einem dicken Verband trat sie, nach ausgelassenem zweiten Versuch, zum Dritten wieder an und sprang immerhin 5, 91 Meter. Trotzdem war zu sehen, dass die Verletzung "sehr schmerzhaft" war. Ihre Teamkollegin Kathleen Gutjahr stand sofort bereit, um sie in den Arm zu nehmen und zu trösten. So ist Mehrkampf, da ist, wenn es hart auf hart kommt, "die eine für die andere da". Beide deutschen Mädels lagen sich mit Tränen in den Augen im Arm.
Sonja Kesselschläger versucht aber "den Wettkampf zu Ende zu bringen". Sie glaubt, dass "nichts gerissen ist" und will sich vor dem Speerwurf nochmals medizinisch behandeln lassen. Hoffentlich geht es auch für sie weiter im Münchner Olympiastadion, schließlich liegt sie trotz allem noch auf Platz drei.