WM-Splitter – Felix Sanchez setzt Serie fort
Zwei Weltmeistertitel gingen heute bei den drei Entscheidungen im "Stade de France" an die USA. Im Weitsprung setzte sich Dwight Phillips durch, über 200 Meter war John Capel der Beste. Der "Superman" über die Hürden war Felix Sanchez. Lesen Sie mehr darüber und weitere Disziplinsplitter aus dem "Stade de France"...
Felix Sanchez dominierte die 400 Meter Hürden in Paris (Foto: Kiefner)
400 Meter Hürden Männer – FinaleWeltjahresbestleistung und die Goldmedaille – gleich zwei Dinge auf einmal gab es für Felix Sanchez (Dominikanische Republik; 47,25 sec), der damit seine seit 1991 andauernde Erfolgsserie auch in Paris weiter fortsetzte. Auf dem Weg zu einer Medaille stürzte der Südafrikaner Llewellyn Herbert an der letzten Hürde. So war der Weg frei für Joey Woody (USA; 48,18 sec) und Periklis Iakovakis (Griechenland; 48,24 sec).
Weitsprung Männer – Finale
Zwar holte sich der favorisierte Spanier Yago Lamela mit 8,22 Metern die Bronzemedaille, doch hätte es beim letzten Sprung auch noch Gold werden können. Um drei Millimeter übertrat er und der augenscheinlich sehr weite Sprung war ungültig. So blieb es beim Sieg von Dwight Phillips aus den USA (8,32 m) vor dem in Deutschland trainierenden Jamaikaner James Beckford, der mit den nassen Bedingungen gut zurecht kam.
200 Meter Männer – Finale
Die US-Amerikaner meldeten sich im 200-Meter-Finale mit einem Doppelsieg als Sprintnation Nummer eins zurück. Der Ex-Football-Profi John Capel hatte in einem Wimpernschlagfinale mit einer Zeit von 20,30 Sekunden die Nase gegenüber seinem Landsmann Darvis Patton um eine Hundertstel vorne: "Das war das, was wir geplant hatten. Wir sind wieder da, wo wir hingehören. Das haben wir für unser Land gemacht." Allerdings war es die langsamste je bei einer WM gelaufene Siegerzeit. Zu Tränen gerührt war der Japaner Shingo Suetsugu (20,38 sec) von seinem dritten Platz. Er gewann als erster japanischer Sprinter eine Medaille bei Olympia oder Weltmeisterschaften. "Ich kann es nicht glauben, das ist ein großer Tag und meine Reise nach Athen beginnt hier und jetzt."
110 Meter Hürden Männer – Halbfinale
Der Wattenscheider Jerome Crews konnte nach dem glücklichen Erreichen des Halbfinales dort nur mehr wenig zulegen. Nach einem wiederum schwachen Start wurde er in seinem Lauf in 13,67 Sekunden Sechster. Als Favorit wird Titelverteidiger Allen Johnson (USA; 13,19 sec) in das Finale gehen. Die weiteren Semifinalläufe gingen an Terrence Trammell (USA, 13,34 sec) und den Chinesen Dongpeng Shi (13,53 sec).
Jerome Crews: "Ich muss an meinem Start arbeiten, das ist extrem ärgerlich. Kann man das nicht aus dem Hochstart machen? Dass Terrence Trammell neben mir so schnell weg war, hat mich nicht irritiert. Ich hatte auf den Regen gehofft, weil das etwas ist, was mich nicht stört."
1500 Meter Frauen – Semifinale
Zwar lief die Türkin Sureyya Ayhan wie gewohnt am Anfang vorne weg, doch im Ziel des ersten 1500-Meter-Halbfinales hatte die Rumänin Maria Cioncan das bessere Ende für sich. 4:03,40 Minuten zu 4:03,60 Minuten lautete das Ergebnis. Im anderen Rennen bestimmten die Russinnen das Geschehen. Tatjana Tomashova (4:05,38 min) siegte vor Yekaterina Rozenberg (4:05,51 min). Die slowenische 800-Meter-Europameisterin Jolanda Ceplak kam als Fünfte (4:05,84 min) ebenfalls ins Finale. Ausgeschieden ist dagegen die Hallen-Weltrekordhalterin Regina Jacobs (USA).
4x100 Meter Frauen – Vorläufe
Mit ausgereizten Wechseln stürmte die starke ersatzgeschwächte DLV-Staffel in der Besetzung Melanie Paschke, Marion Wagner, Sandra Möller und Katja Wakan mit einer Zeit von 43,34 Sekunden als eine der beiden zeitschnellsten Verlierer-Formationen ins Finale. "Wir haben gewusst, dass wir es schaffen", sprach Melanie Paschke, die Erfahrenste des Quartetts. Ihre Nervosität hatte dagegen Küken Katja Wakan als Schlussläuferin im Griff. "Es war ein super Gefühl. Ich bin zum ersten Mal auf der Vier gelaufen." Ziel für das Finale ist eine Verbesserung der bisherigen Saisonbestzeit von 43,13 Sekunden. Aufgetrumpft haben die Gastgeberinnen. Mit einem neuen Landesrekord von 42,04 Sekunden erreichten sie unter dem Jubel der Massen das Finale. "Wir sind gut gelaufen. Aber wir können morgen noch schneller", sagte Christine Arron. Alles deutet auf einen packenden Endlauf hin, denn die Amerikanerinnen waren heute nur eine Hundertstel schneller.
Hochsprung Frauen – Qualifikation
Als Daniela Rath im dritten Versuch über 1,88 Meter gesprungen war, sah es noch so aus, als falle ein enormer Druck von ihr ab. Sie schien befreit und bereit für weitere erfolgreiche Sprünge. Doch an der nächsten Höhe scheiterte die Europacup-Siegerin dreimal und schied so aus. Von den elf Zwei-Meter-Springerinnen dieses Jahres erwischte es neben Rath auch noch Inga Babakova (Ukraine).
Daniela Rath: "Im dritten Versuch über 1,88 Meter hat endlich alles gestimmt. Da passte der Anlauf. Also habe ich mir gedacht, mache ich bei der nächsten Höhe alles genauso. Doch schon auf den ersten Schritten habe ich gemerkt, dass keine Spannung auf den Waden ist. Selbst im dritten Versuch nicht. Dabei ist das doch meine Stärke. Natürlich ist es schlecht, hier in der Qualifikation ausgeschieden zu sein, aber ich bin trotzdem mit dem Verlauf des Jahres absolut zufrieden und kann die Saison ruhigen Gewissens beenden. Jetzt muss ich noch umziehen und mir die Weisheitszähne entfernen lassen. Wenn ich bis zum nächsten Jahr noch Konstanz in meinen Anlauf bringe, dann wird 2004 bestimmt gut werden."