WM Tag 1 - Kenia räumt ab, Usain Bolt locker
Kenias Langstrecklerinnen haben bei der WM in Daegu (Südkorea) gleich zum Auftakt Sportgeschichte geschrieben und sämtliche sechs Medaillen des ersten Tages gewonnen. Am Tag, als der Jamaikaner Usain Bolt die 100-Meter-Konkurrenz im Vorlauf stehen ließ, trugen Edna Kipglagat im Marathon und Vivian Cheruiyot im 10.000-Meter-Lauf jenes Gold am Hals, das Diskuswerferin Nadine Müller (Hallesche LAF) am Sonntag vor Augen hat.

"Ich bin sehr zufrieden, es lief wie geplant", sagte die 1,93 Meter große Nadine Müller: "Die 65 Meter machen mich zuversichtlich, das sollte im Finale mindestens für die ersten Sechs reichen", meinte die nervlich gegenüber dem EM-Fehlschlag vom Vorjahr deutlich stärker erscheinende WM-Sechste von 2009.
Auch der in Daegu nun vom Münchener Teamkameraden Tim Lobinger betreute Malte Mohr war sehr zufrieden: "Die Anlage liegt mir. Im Finale sollten 5,80 Meter und eine Medaille drin sein", meinte der selbsternannte Goldkandidat nach erfüllter Qualifikation (5,65 m). Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) hofft nach drittbester Qualifikationsweite (77,60 m) ebenfalls auf Edelmetall.
Usain Bolt zerstreut Zweifel
Am Tag vor dem 100-Meter-Finale zerstreute Usain Bolt die Zweifel an seiner Form, als er im Vorlauf bereits auf halber Strecke das Tempo herausnahm und trotz 0,7 Metern pro Sekunde Gegenwind in 10,10 Sekunden überlegen vor dem zurückgekehrten britischen Dopingsünder Dwain Chambers (10,28 sec) siegte. "Großes Rennen, große Leistung, großartiges Stadion", meinte der Dreifach-Weltrekordler, -Olympiasieger und -Weltrekordler.
Nach Kenias Dreifach-Erfolg im Marathon enteilten über 10.000 Meter gleich vier Frauen aus dem ostafrikanischen Läuferland der Konkurrenz. Vivian Cheruiyot siegte in 30:48,98 Minuten vor Sally Kipyego (30:50,04 min) und Titelverteidigerin Linet Masai (30:52,59 min). Beim Marathon zehn Stunden zuvor hatte Edna Kiplagat in 2:28:43 Stunden die erste von 47 Goldmedaillen der WM geholt und zusammen mit Prisca Jeptoo und Sharon Cherop den ersten Dreifach-Erfolg im Frauen-Marathon gefeiert. Überlegen gewannen sie den gleichzeitig ausgetragenen Marathon-Weltcup.
Auf zum Shoppen
"Ich feiere das Gold jetzt beim Shoppen", kündigte Polizistin Edna Kiplagat an. Doch die WM-Prämie von 60.000 Dollar will die 31-Jährige nicht komplett auf den Kopf hauen. Große Börse hatte sie bereits 2010 bei ihrem Sieg in New York (USA) und auch dieses Jahr bei Rang drei in London (Großbritannien) gemacht.
Kenias Läuferinnen-Streitmacht ließ der Konkurrenz aus Äthiopien keine Chance. Im Marathon blieb Bezunesh Bekele nur Rang vier, über 10.000 Meter Meselech Melkamu lediglich Platz fünf, denn als Vierte komplettierte Priscah Cherono den Triumphzug ihres Landes. Die Ehre der Europäerinnen retteten die Schwedin Isabellah Andersson als Siebte im Marathon und Ana Dulce Felix (Portugal) als Achte über 10.000 Meter.
Gesa Felicitas Krause überzeugt
Im deutschen Team überzeugten zum Auftakt auch U20-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Frankfurt), die mit deutschem A-Jugendrekord von 9:35,83 Minuten das Finale über 3.000 Meter Hindernis am Montag erreichte, und zumindest ein Zehnkämpfer. Jan Felix Knobel geht nach drei Bestleistungen mit 7,30 Metern im Weitsprung, 16,06 Metern im Kugelstoßen 1,96 Metern im Hochsprung als Zehnter mit 4.169 Punkten in den zweiten Tag, sein Frankfurter Klubkamerad Pascal Behrenbruch nur als 22. (4.021). Zum Aus kam beim Hallenser Rico Freimuth nach drei ungültigen Weitsprüngen auch noch eine Knieverletzung hinzu.
Das Aus im Weitsprung kam auch für Bianca Kappler (LC Rehlingen; 6,48 m) und Sosthene Moguenara (Wattenscheid) mit 6,02 Metern. Auf der Strecke blieben die Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 5,50 m) und der zuletzt noch ins Team gerückte Karsten Dilla (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 5,35 m). Über 3.000 Meter Hindernis scheiterte als Vorlauf-Neunte in 9:59,53 Minuten Jana Sussmann (LG Nordheide).
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)
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