| WM 2015 Peking

WM Tag 2 - Bolt obenauf, Silber für Storl

Weltrekordler Usain Bolt hat am Sonntag in Peking (China) den neunten WM-Titel seiner Karriere eingesammelt und Justin Gatlin über 100 Meter in die Schranken gewiesen. Kugelstoßer David Storl gewann die Silbermedaille.
Jan-Henner Reitze

Locker und gelöst wie eh und je war Usain Bolt vor dem großen Showdown gegen Justin Gatlin. Der Weltrekordler quittierte eine Sprint-Einlage auf dem Klavier zur Einstimmung auf das Finale des chinesischen Weltstars Lang Lang mit einem fragenden Gesicht und hatte kurz vor dem Start noch Späße für die Kamera übrig. Möglicherweise war es die Lockerheit, die den sechsmaligen Olympiasieger (9,79 sec) auf den letzten Metern noch an dem stärker gestarteten Justin Gatlin (9,80 sec) vorbeiziehen ließ, der schon zweimal wegen Dopings gesperrt war.

Dahinter wurde es ganz eng. Mit Trayvon Bromell (USA) und Andre de Grasse (Kanada; beide 9,92 sec) wurden zwei Athleten auf den Bronzerang gesetzt. Mike Rodgers (USA; 9,94 sec) blieb Platz fünf. Im Halbfinale lief Julian Reus (TV Wattenscheid 01) als Achter 10,28 Sekunden. Mehr zum 100-Meter-Finale lesen Sie <link news:43066>hier.

David Storl diesmal Vize-Weltmeister

Die Finalrakete David Storl (SC DHfK Leipzig) zündete diesmal nicht so stark. Der Konkurrenz einen vorzulegen, gelang mit 21,46 Metern im Zweiten nicht wie erhofft. Zwischenzeitlich fiel der Titelverteidiger sogar aus den Medaillen-Positionen. Dass mit 21,74 Metern im fünften Durchgang noch der Sprung auf den Silberrang gelang, ist damit als gutes Ende zu werten, auch wenn es nicht zu WM-Titel Nummer drei infolge reichte.

Seinen ersten großen Titel holte sich der US-Amerikaner Joe Kovacs (21,93 m). Überraschend stark die Leistung des Dritten Richards O'Dayne (Jamaika; 21,69 m), der seinen Landesrekord einstellte. Trotz starken 21,58 Metern und Ozeanien-Rekord ging Tom Walsh (Neuseeland) als Vierter leer aus. 

Jessica Ennis-Hill als Mama wieder ganz oben

Im Siebenkampf ist Jessica Ennis-Hill (Großbritannien) nach einer Babypause wieder ganz oben angekommen. 6.669 Punkte brachten der Olympiasiegerin nach 2009 den zweiten WM-Titel. Etwas unter ihren Möglichkeiten blieb Brianne Theisen-Eaton (Kanada; 6.554 Punkte), die sich am Ende über Silber freuen konnte. Bronze mit Landesrekord sicherte sich die Lettin Laura Ikauniece-Admidina (6.516 Punkte).

Einen rundum gelungenen Wettkampf lieferte Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt; 6.441 Punkte) als Fünfte ab. Nachdem es im vergangenen Jahr nicht so rund lief, hat die 29-Jährige ihre Konstanz wiedergefunden. Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen; 6.308 Punkte) meldete sich als Zehnte nach ihrer Babypause in der internationalen Spitze zurück.

Nach drei ungültigen Versuchen im Weitsprung warf Carolin Schäfer (LG Eintracht Frankfurt) den Speer noch auf 45,21 Meter und trat dann nicht mehr zum abschließenden 800-Meter-Lauf an.

Hagen Pohle bester DLV-Athlet über 20 Kilometer Gehen

Über 20 Kilometer Gehen ließ ein Spanier die favorisierten Athleten aus Asien stehen. Europameister Miguel Angel Lopez holte sich in 1:19:14 Stunden auch WM-Gold. Zhen Wang (China; 1:19:29 h) rettete für die Gastgeber Silber. Bronze ging an Benjamin Thorne (Kanada; 1:19:57 h). Weltrekordler Yusuke Suzuki (Japan) kam nicht ins Ziel.

Ein gelungener Einstand bei einer WM der "Großen" gelang Hagen Pohle (SC Potsdam; 1:22:29 h) auf Rang 18. Nils Brembach (SC Potsdam; 1:25:21 h) sammelte als 34. erste WM-Erfahrung. Ratlos war Christopher Linke (SC Potsdam; 1:26:10 h) nach Platz 38.

Im Hammerwerfen konnte Pawel Fajdek (Polen; 80,88 m) seinen Titel erwartungsgemäß verteidigen. Der nach wie vor einzige 80-Meter-Werfer des Sommers setzte sich vor Dilshod Nazarov (Tadschikistan; 78,55 m) und dem weitengleichen Wojciech Nowicki durch, der noch eine Medaille nach Polen holte.

Junge DLV-Sprinterinnen stark, aber am Halbfinale vorbei

Schnelle 11,29 Sekunden reichten Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) nicht fürs Halbfinale über 100 Meter. Auch Gina Lückenkemper (LAZ Soest; 11,34 sec) war in ihrem Vorlauf gut unterwegs, darf aber auch nicht noch einmal ran. Nach muskulären Problemen kurz vor der WM hatte sich Verena Sailer (MTG Mannheim) eigentlich wieder fit gefühlt, deshalb hatte sie auch keine Erklärung für ihre 11,41 Sekunden und das Aus im Vorlauf.

Titelverteidigerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 10,88 sec) und die zeitgleiche US-Amerikanerin Tori Bowie lieferten die Bestzeiten.

Zwei Viertelmeiler schon im Vorlauf unter 44 Sekunden

Im langsamsten der drei Halbfinals über 800 Meter musste Mitfavorit Nijel Amos (Botswana; 1:47,96 min) die Segel streichen. Drei Hundertstel fehlten zum zweiten Platz, der den direkten Finaleinzug gebracht hätte. Olympiasieger David Rudisha (Kenia; 1:47,70 min) gewann den Lauf. Als Sieger der anderen beiden Rennen machten der Bosnier Amel Tuka (1:44,84 min) und der Pole Adam Kszczot (1:44,97 min) deutlich, dass auch Europa im Kampf um die Medaillen mitreden will.

Rasend schnell waren die Vorläufe über 400 Meter. Yousef Ahmed Masrahi (Saudi-Arabien; 43,93 sec) und Rusheen McDonald (Jamaika; 43,93 sec) blieben jeweils mit Landesrekord unter 44 Sekunden. Titelverteidiger LaShawn Merritt (USA; 44,51 sec) und Olympiasieger Kirani James (Grenada; 44,56 sec) brauchten nicht so schnelle Zeiten, um ihre Vorläufe zu gewinnen.

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