| London 2017

WM-Tag 7: Über 90 Meter – Johannes Vetter mit Quali-Rekord

Die 91,20 Meter von Speerwerfer Johannes Vetter in der Qualifikation war aus deutscher Sicht das Highlight des siebten WM-Tages von London. Für Wayde van Niekerk reichte es nach seinem 400-Meter-Sieg am Donnerstag über 200 Meter nicht zum zweiten Gold. Dagegen gab es eine Premiere für die Türkei.
sid/che

Es war ein richtiger Raketenwurf, mit dem Johannes Vetter (LG Offenburg) die Qualifikation eröffnete: Der 24-Jährige warf in seinem ersten Versuch am Donnerstag bei der WM in London (Großbritannien) grandiose 91,20 Meter und kam damit in die Nähe des Meisterschafts-Rekords des tschechischen Weltrekordlers Jan Zelezny aus dem Jahr 2001 (92,80 m). Dem Deutschen Meister gelang damit der weiteste Wurf in einer WM-Qualifikation überhaupt.

Neben dem deutschen Rekordhalter qualifizierten sich auch Olympiasieger Thomas Röhler (LC Jena; 83,87 m) und Andreas Hofmann (MTG Mannheim; 85,62 m) für das Speerwurf-Finale und träumen weiter vom „Sweep“ im Finale am Samstag (12. August). Die beiden brauchten jeweils zwei Versuche, um die geforderte Qualiweite von 83,00 Metern zu übertreffen.

Sensationssieg für die Türkei über 200 Meter

Über 200 Meter gewann nach dem Startverzicht von Titelverteidiger und Weltrekordler Usain Bolt (Jamaika) Ramil Guliyev völlig überraschend Gold. Der Türke verwies nach 20,09 Sekunden Wayde van Niekerk (Südafrika; 20,11 sec) 48 Stunden nach dessen Triumph über die doppelte Distanz auf Platz zwei, Jereem Richards (Trinidad und Tobago) wurde nach einem genauen Blick auf des enge Foto-Finish auf Rang drei gesetzt. Es ist die erste Goldmedaille für die Türkei in der WM-Geschichte. Isaac Makwala (Botswana) wurde 32 Stunden nach Ablauf seiner Quarantäne wegen des Verdachts auf eine Norovirus-Erkrankung in 20,44 Sekunden nur Sechster.

Über 400 Meter Hürden holte sich die US-Amerikanerin Kori Carter Gold. Die 25-Jährige setzte sich in 53,07 Sekunden vor ihrer favorisierten Landsfrau Dalilah Muhammad (53,50 sec) durch, die Olympiasiegerin war als Jahresweltbeste angetreten. Bronze ging an die Jamaikanerin Ristananna Tracey (53,74 sec). Die Tschechin Zuzana Hejnova, Weltmeisterin von 2013 und 2015, wurde nur Vierte (54,20 sec). Hejnova hätte zur ersten Läuferin der Geschichte werden können, die dreimal in Folge über 400 Meter Hürden WM-Gold holt.

Christian Taylor erster erfolgreicher Titelverteidiger im Dreisprung

Als erster Dreispringer der Geschichte verteidigte der zweimalige Olympiasieger Christian Taylor seinen WM-Titel. Der US-Amerikaner gewann mit 17,68 Metern Gold und setzte sich mit nur fünf Zentimetern Vorsprung gegen seinen Landsmann Will Claye durch, Bronze sicherte sich Peking-Olympiasieger Nelson Evora (Portugal; 17,19 m). Christian Taylor holte nach 2011 und 2015 zum insgesamt dritten Mal WM-Gold. Europameister Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) hatte seinen Start verletzungsbedingt kurzfristig absagen müssen, beim Aufwärmen vor der Qualifikation hatte der 21-Jährige muskuläre Probleme im Oberschenkel bekommen.

Sprinterin Rebekka Haase (LV Erzgebirge) verpasste das Finale über 200 Meter. Die Deutsche Meisterin von 2014 und 2015 sprintete in ihrem Halbfinale in 23,03 Sekunden auf Platz vier, das reichte nicht zum Einzug in den Endlauf am Freitag. Am Ende fehlten der U23-Europameisterin von 2015 19 Hundertstelsekunden zum Finale. Titelverteidigerin und Europarekordlerin Dafne Schippers (Niederlande) zog in 22,49 Sekunden ebenso locker ins Finale ein wie 400-Meter-Olympiasiegerin Shaunae Miller-Uibo (Bahamas; 22,49 sec).

Marie Laurence Jungfleisch springt mit Glück ins Finale

Marie Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart) hat das Finale im Hochsprung Samstag (12. August) erreicht. Die 26-Jährige sprang in der Qualifikation im dritten Versuch 1,92 Meter, das reichte zum Weiterkommen. Die Latte wackelte dabei allerdings heftig.

Die deutschen 1.500-Meter-Läufer Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) und Timo Benitz (LG Nordschwarzwald) stehen nach taktisch klugen Vorstellungen im Halbfinale am Freitag (11. August). Homiyu Tesfaye, der WM-Fünfte von Moskau (Russland), zog nach 3:38,57 Minuten als Fünfter seines Vorlaufs in die nächste Runde ein. Der Deutsche Meister Timo Benitz qualifizierte sich als Dritter (3:46,01 min) seines Rennens.

Christina Hering eine Runde weiter, Alina Reh trotz Bestzeit raus

Die Deutsche Meisterin Christina Hering (LG Stadtwerke München) verpasste zwar als Fünfte ihres Vorlaufs über 800 Meter den für den direkten Halbfinal-Einzug nötigen dritten Platz, gehörte aber in 2:01,13 Minuten zu den sechs Läuferinnen, die über die Zeitregel weiterkamen.

Für Nachwuchstalent Alina Reh (SSV Ulm 1846) war trotz einer couragierten Leistung im 5.000-Meter-Vorlauf Endstation. Die erst 20-Jährige lief in 15:10,01 Minuten persönliche Bestleistung, trotzdem reichte es für sie als insgesamt Vorlauf-17. nicht für den Endlauf.

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