WM-Test und Normjagd in Dillingen
Die bereits für die Weltmeisterschaften in Moskau (Russland; 10. bis 18. August) nominierten Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01) und Christian Reif (LC Rehlingen) führen die Weitsprungfelder am Sonntag beim sechsten Dillinger Sprungmeeting an. Während beide ohne Druck für die WM testen können, versuchen bei den Frauen gleich mehrere Athletinnen noch auf den WM-Zug aufzuspringen.

Bei den Frauen kämpfen nach dem Saisonabbruch der Jahresbesten Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) die deutsche Rekordhalterin Katja Demut (LC Jena) und die Chemnitzer Hallen-WM-Teilnehmerin Kristin Gierisch um den Sieg. Letztere hatte bei der DM in Ulm nur einen einzigen gültigen Versuch, zeigte bei ihrem letzten leider knapp übertretenen Versuch aber, dass sie in den Bereich der hoch angesetzten WM-Norm von 14,40 Metern springen kann.
DM-Revanche im Frauen-Weitsprung
Wegen der enormen Nachfrage im Frauen-Weitsprung, findet hier entgegen der ursprünglichen Planung ein eigener A-Wettkampf statt. Der B-Wettkampf wird dann anschließend als gemischter Wettbewerb mit den Männern durchgeführt. Der reine Frauenwettkampf ist am Sonntag sogar stärker besetzt als die Deutschen Meisterschaften vor zwei Wochen. Die Deutsche Meisterin Sosthene Moguenara möchte wie schon 2012 in Dillingen gewinnen, während gleich mehrere Springerinnen noch auf das letzte freie WM-Ticket hoffen.
Dafür sind 6,75 Meter als Norm gefordert. Zu den potentiellen WM-Kandidatinnen gehören wie schon in Ulm Melanie Bauschke (LG Nike Berlin), Lisa Steinkamp (VfL Sindelfingen), Stefanie Voss (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Nadja Käther (Hamburger SV). Zudem sind die zweimalige Dillingen-Siegerin Michelle Weitzel (SWC Regensburg) und Xenia Achkinadze (SC Gelnhausen) wieder am Start, nachdem sie die Deutschen Meisterschaften wegen der Universiade im russischen Kazan ausgelassen hatte. Auch die Frankfurter Siebenkämpferin Claudia Rath absolviert in Dillingen noch einen Weitsprungtest für die WM.
Weitspringer Christian Reif wieder aktiv dabei
Erstmals seit einigen Jahren wird auch der Rehlinger Christian Reif bei seinem Heimspiel im Saarland wieder selbst am Anlauf stehen, nachdem er zuletzt mehrmals die Veranstaltung moderierte. Der Weitsprung-Europameister von 2010 ist im letzten Sprungwettbewerb des Tages auch ein Kandidat für den 20 Jahre alten Stadionrekord, den Dietmar Haaf mit 8,09 Metern hält.
Dass man in Dillingen weit springen kann, weiß er aus eigener Erfahrung. 2009 scheiterte er zwar nach einer Verletzung bei der einzigen Chance sich noch für die Heim-WM in Berlin zu qualifizieren mit drei ungültigen Versuchen, die wären aber alle weit genug gewesen. Zwei Wochen später blieb er mit 8,17 Metern im luxemburgischen Dudelange erstmals über der damals geforderten Norm, leider ein paar Tage zu spät.
„Ich freue mich einfach in Dillingen zu springen nach dem ganzen Lernen“, erzählte er im Vorfeld. Am Freitag hatte er noch mehrere Klausuren in seinem Studium zu schreiben. „Daher hätte ich eh keine Zeit zum Recherchieren gehabt und nicht gewusst, was ich als Moderator erzählen soll“, scherzte er weiter. Sein persönlicher Hausrekord in Dillingen steht bei 7,85 Metern, gesprungen bei katastrophalen Bedingungen in langer Hose beim Pokal der Freundschaft 2010. Der sollte am Sonntagabend Geschichte sein, da er diesmal ganz ohne Normdruck befreit aufspringen kann.