Wolfgang Killing als Experte in Usbekistan
Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) entsendet jedes Jahr eine Reihe von Sportexperten in interessierte Länder, um den sportkulturellen Austausch zu pflegen. Im Rahmen eines einwöchigen Kurzzeit-Projektes hat Ende Oktober auch Wolfgang Killing, Direktor der DLV Akademie, eine Einladung für eine Sprungfortbildung in Usbekistan in Mittelasien angenommen.
Die Entsendung von Sportexperten ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil des sportkulturellen Austauschs geworden. Interessierte Länder stellen über die Deutschen Botschaften ihrer Länder entsprechende Anträge an das Auswärtige Amt, das dann in Zusammenarbeit mit dem DOSB die Bewilligung prüft und im positiven Fall mit den Fachverbänden geeignete Experten auswählt.In Langzeit-Projekten halten sich die Experten zum Teil über mehrere Jahre im Land auf. Sowohl erfahrene als auch jüngere Trainer helfen beim Aufbau von Sportstrukturen, organisieren die Trainerausbildung oder stehen als Trainer für den Nachwuchs, in Ausnahmefällen sogar für Spitzenathleten, zur Verfügung.
Botschafter im Trainingsanzug
Daneben gibt es Kurzzeit-Projekte, bei denen Experten für einige Wochen oder Monate im Land tätig sind und zumeist Fortbildungen mit den einheimischen Trainern durchführen.
Die Auslandsexperten sind auf diese Weise regelrechte Botschafter im Trainingsanzug, die erheblich zum kulturellen Austausch und deutschen Wertschätzung im Ausland beitragen.
Trainer-Fortbildung mit Praxisteil Angesichts des teilweise hohen Leistungsniveaus der Usbeken – unter anderem kann das Land zwei Hochspringerinnen mit aktuellen Bestleistungen von 1,98 Meter aufweisen – diente der Aufenthalt Wolfgang Killings weniger der Aus-, als vielmehr der Fortbildung und dem kollegialen Austausches der Trainer.
Vor Ort erläuterte Wolfgang Killing die deutschen Auffassungen von Technik und Training im Hoch-, Weit- und Dreisprung. Dabei ergaben sich interessante Fragen und Diskussionen. Anschließend konnte er mit den besten Nachwuchsathleten des Landes viele Trainingsübungen veranschaulichen.
Usbekisches Fernsehen berichtet
Dabei kam allen Beteiligten das angenehme, spät sommerlich zu nennende Wetter zugute, im Hochsommer kann es in Usbekistan 50 Grad (!) warm werden. Bei vielen Gemeinsamkeiten in den Trainingsauffassungen gab es doch unterschiedliche Herangehensweisen, zum Beispiel im Techniktraining, die den Austausch und damit die ganze Maßnahme wertvoll machten.
Neben den täglichen vier bis sechs Stunden Fortbildung blieb nur wenig Zeit für kulturelle Exkursionen, wobei die wichtigsten Städte Samarkand, Bucharan und Taschkent vielerlei Sehenswürdigkeiten zu bieten haben.
Die Usbeken berichteten über den Besuch des deutschen Gastes sogar im nationalen Fernsehen. Durch eine Ehrung an der Universität Taschkent, bei der Wolfgang Killing mit Ehrenmantel und einem schönen Geschenk ausgezeichnet wurde, brachten sie ihre Zufriedenheit und Dankbarkeit zum Ausdruck. Solche Reaktionen der gastgebenden Länder sind für das Auswärtige Amt und den DOSB eine Bestätigung, dieses Engagement fortzuführen.
Trainingsdemonstration im Stadion von Angrens (Foto: DLV)