Wolfram Müller meldet sich zurück
Der Tscheche Jan Kreisinger (29:46 min) und die Kenianerin Joan Aiyabei (33:48 min) haben am Sonntag bei leichtem Nieselregen die 2. Auflage des Grand 10 Berlin gewonnen. Bester Deutscher war Wolfram Müller (LG asics Pirna; 30:26 min) auf Rang drei.
"Wir freuen uns über diese deutliche Steigerung, die zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind mit den Grand 10 Berlin", erklärte Race-Direktor Gerhard Janetzky, der dieses Rennen als Deutschlands größten 10-Kilometer-Lauf etablieren will.Bei kühlen Temperaturen und zeitweiligem Nieselregen entwickelte sich auf der Strecke mit Start und Ziel am Schloss Charlottenburg sowie einer Passage durch den Zoo ein Zweikampf. Der favorisierte Faustin Musa (Tansania) und Jan Kreisinger liefen bis kurz vor Kilometer neun gemeinsam an der Spitze. Danach setzte sich überraschend der 25 Jahre alte Tscheche vom Afrikaner ab.
"Das ist einfach mein Wetter, bei Hitze hätte ich Faustin Musa wohl nicht schlagen können", erklärte Jan Kreisinger, der hofft, sich im nächsten Jahr über 5.000 Meter für die Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) qualifizieren zu können.
Hinter Jan Kreisinger (29:46 min) und dem zweitplatzierten Faustin Musa (29:59 min) wurde Wolfram Müller in 30:26 Minuten Dritter. "Für mich als Mittelstreckler ist diese Zeit im Herbst ein Ergebnis, mit dem ich sehr zufrieden sein kann", erklärte Wolfram Müller, der nach seinem starken vierten Platz über 1.500 Meter bei der Hallen-EM aufgrund einer Muskelverletzung im Oberschenkel die WM im Sommer verpasst hatte. "Ich bin bereit für das nächste Jahr. Ziel ist es dann, bei der EM ins Finale zu kommen."
Falk Cierpinski auf Rang sieben
Auf Rang sieben kam Falk Cierpinski (SG Spergau) in 32:16 Minuten ins Ziel. Nach einer Pause von rund einem Monat hatte er noch nicht wieder genug Training in den Beinen, um ganz vorne dabei zu sein. "Es war ein bisschen zu kühl und ich merkte, dass meine Oberschenkelmuskulatur fest wurde", erklärte Falk Cierpinski. "Gut war aber, dass ich heute kein Seitenstechen hatte. Das war das Problem beim WM-Marathon und bei weiteren Rennen in diesem Jahr."
Dieter Baumann (LAV asics Tübingen) zeigte, dass er nach wie vor fit ist. Bereits auf Rang neun in 32:53 Minuten erreichte der 5.000-Meter-Olympiasieger von 1992 das Ziel. "33 Minuten, großzügig aufgerundet, das ist doch ganz okay", erklärte der 44-Jährige, der am Abend zuvor noch als Kabarettist geglänzt hatte.
Streckenrekord bei den Frauen
Schnellste Frau war erwartungsgemäß die große Favoritin: Die 30 Jahre alte Kenianerin Joan Aiyabei gewann das Rennen in 33:48 Minuten nach einem Start-Ziel-Sieg und verbesserte den Streckenrekord von Ulrike Maisch (1. LAV Rostock; 34:53 min) gleich um über eine Minute. "Ich wusste nicht, wo der Kursrekord stand", sagte Joan Aiyabei und fügte hinzu: "Wenn es wärmer gewesen wäre, hätte ich noch schneller rennen können."
Mit großem Abstand folgten der Kenianerin Dawn Domaschk (USA/38:31 min), Kathrin Wyss (Schweiz; 38:52 min) und die Berlinerin Paulina Boenisz (38:58 min) ins Ziel.