World Athletics Final 2003 - Der neue Weg
Im nächsten Jahr wird die Neueinführung des World Athletics Final, das für Mitte September in Monaco als Zwei-Tages-Veranstaltung geplant ist, das bisherige Grand-Prix-Finale, das sich in dieser Form in Paris an diesem Wochenende aus der internationalen Leichtathletik verabschiedet, ersetzen. Vor allem die Qualifikationsmöglichkeiten ändern sich dadurch auch grundlegend. Für die deutschen Athleten könnte daraus aber ein Vorteil erwachsen.
Ingo Schultz hat künftig bessere Karten, zum Saisonfinale noch einmal durchzustarten (Foto: Chai)
Der vor zwei Jahren vom Weltverband IAAF eingeführten Weltrangliste kommt künftig eine wesentlich größere Bedeutung bei. Die ersten Acht bzw. Zehn (auf den Mittelstrecken) dieser Wertung erhalten ihren Startplatz beim World Athletics Final, das ab 2003 die Saison abschließen wird.Mehr Breite in der Wertung
Bislang war es so, dass nach den Regeln des Grand Prix' die Athleten an mindestens vier Golden-League- oder Grand-Prix-Meetings teilnehmen und ausreichend Punkte sammeln mussten, um beim Grand-Prix-Finale dabei sein zu können.
Die entscheidende Änderung besteht darin, dass die Athleten nun nicht nur bei den Grand-Prix-Meetings die Möglichkeit haben, wichtige Zähler einzuheimsen, sondern auch Welt- und Kontinental-Meisterschaften sowie nationale Events in die Wertung für die Weltrangliste kommen. Dadurch ergibt sich eine breitere Streuung der erbrachten Leistungen.
Bessere Qualichancen für die DLV-Athleten
Wie eine Auswertung des Weltverbandes IAAF ergab, könnte sich daraus ein entscheidender Vorteil für die deutschen Athleten ergeben. Legt man die Ergebnisse und Starts dieses Sommers zugrunde, hätten mehrere Deutsche über die Weltrangliste die Qualifikation zum Saisonfinale geschafft.
Die Europameister Ingo Schultz und Grit Breuer wären auf den 400 Metern zwei der Nutznießer gewesen. Charles Friedek hätte im Dreisprung die Qualifikation trotz seiner Absagen nach der EM ebenso in trockenen Tüchern gehabt wie Olympiasiegerin Heike Drechsler im Weitsprung. Statt drei Aktiven hätten möglicherweise sieben die deutschen Farben vertreten.
Pro gute und dauerhafte Leistung
Die Starts bei den Veranstaltungen, die von den DLV-Athleten oft dem internationalen Zirkus vorgezogen werden, erfahren damit eine zusätzliche Aufwertung. Nicht mehr die Reisefreude gibt den vielleicht entscheidenden Ausschlag, sondern letztlich die gute und dauerhafte Leistung.
Man wird im nächsten Jahr sehen, ob und wie sich diese auf den ersten Blick positive Entwicklung letzten Endes tatsächlich auswirkt. Fest steht allerdings schon jetzt: das Tor für das Saisonfinale, dem großen Zahltag im Leichtathletik-Zirkus, steht nun den deutschen Spitzenathleten noch weiter offen. Übrigens werden beim World Athletics Final alle Disziplinen zu ihrem Recht kommen!