Xing Huina kündigt einen Protest an
Am Tag danach war sie noch immer sauer. "Ich verlange Gerechtigkeit", klagte Xing Huina nach ihrer Disqualifikation im 1.500-Meter-Finale der chinesischen "National Games" in Nanjing (wir berichteten) und kündigte Protest in einem Interview mit der staatlichen Zeitung "Eastern Sports Daily" an, "ich möchte eine offizielle Erklärung haben." Nach einem Gerangel auf der letzten halben Runde, als sie mit Liu Qing aneinander geraten war, wurde ihr Platz eins genommen und ihrer gerade mal neunzehnjährigen Widersacherin zugesprochen.

Xing Huina fühlt sich betrogen (Foto: Chai)
Die Olympiasiegerin über 10.000 Meter, die zwei Tage zuvor bereits auf ihrer Spezialstrecke Gold in 31:00,73 Minuten gewonnen hatte, kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Sie fühlt sich um den Sieg betrogen. Xing Huina war eigentlich Erste geworden in 4:03,97 Minuten vor Liu Qing und Huang Jin. Nun steht sie mit leeren Händen da."Im Moment, als ich sie überholte, war ich auf der Außenbahn", schilderte Xing Huina den Zwischenfall aus ihrer Sicht, "Liu Qing hat dann beschleunigt und mir zuerst einen Schlag mit dem Ellbogen gegeben, so dass ich fast gestürzt wäre."
Revanche am Samstag
Aber die Jury hat den Vorfall anders gesehen. "Natürlich steht ihr das Recht zu, Protest einzulegen", erklärten die Verantwortlichen, die die Rückendeckung des Chinesischen Leichtathletik-Verband haben, "doch bislang liegt uns nichts Schriftliches vor."
Am Samstag gibt es ein Wiedersehen zwischen den drei Konkurrentinnen: im Endlauf über 5000 Meter. Xing Huina ist genauso qualifiziert wie Liu Qing und Huang Jin. Da ist für reichlich Zündstoff gesorgt.