Süreyya Ayhan besticht auch in Zürich
Die türkische 1.500-Meter-Europameisterin Süreyya Ayhan sorgte beim Golden-League-Meeting in Zürich zum 75-jährigen Jubiläum für einen der Höhepunkte. In 3:55,60 Minuten stellte sie einen neuen Landesrekord auf und schob sich damit in der ewigen Weltbestenliste unter die Top Ten. Es war die schnellste Zeit über diese Strecke der letzten fünf Jahre. "Ich denke, ich werde in Paris bei der WM ähnlich angehen. Mir passt es am besten, vorne weg zu laufen", kündigte sie nach dem Lauf an.
Süreyya Ayhan gewann nach Berlin auch in Zürich (Foto: Chai)
Für neue Saisonbestmarken sorgten bei den Frauen auch die in Zürich wie im Vorjahr bestens disponierte 400-Meter-Läuferin Ana Guevara (Mexiko; 49,11 sec) und die Rumänin Gabriela Szabo, die sich in 8:33,95 Minuten über 3.000 Meter in alter Stärke zeigte. Überzeugen konnte im Schlepptau die Frankfurterin Irina Mikitenko, die innerhalb von 24 Stunden die neue deutsche Jahresbestzeit Sabrina Mockenhaupt abjagte und auf 8:39,29 Minuten verbesserte.Eher taktisch kam Maria Mutola über 800 Meter zu ihrem fünften Sieg bei der fünften Station der diesjährigen Golden League. Um sieben Hundertstel blieb sie unter der Zwei-Minuten-Grenze und wahrte ihre Chancen auf den Millionen-Dollar-Jackpot. "Das war ein Rennen wie jedes andere. Das härteste meines Lebens kommt erst in Brüssel", sagte die Weltmeisterin aus Mozambique. Auf einem bemerkenswerten dritten Platz reihte sich die Leverkusenerin Claudia Gesell (2:01,03 min) hinter der Österreicherin Stephanie Graf (2:00,52 min) ein.
Stephen Cherono mit neuem Namen
Über 3.000 Meter Hindernis lief der Neu-Katari mit dem neuen Namen Saif Saeed Shaheen (bisher besser bekannt als Stephen Cherono) eine neue Weltjahresbestzeit von 8:02,48 Minuten, wobei ihn sein früherer kenianischer Landsmann Ezekiel Kemboi bis auf den letzten Meter forderte und sich nur um eine Sekunde geschlagen gab.
Auf den 1.500 Metern verbesserte der marokkanische Weltmeister Hicham El Guerrouj in 3:29,13 Minuten seine eigene Saisonbestmarke um etwas mehr als eine halbe Sekunde. "Ich versuchte, in der zweiten Hälfte auf Sieg zu gehen, lief aber nur die letzte Runde wirklich schnell."
Dieter Baumann holte sich in Zürich die deutsche Saisonbestmarke über 5.000 Meter mit einer Zeit von 13:15,07 Minuten als Neunter. Das Rennen gewann der Kenianer John Kibowen (13:01,01 min).
Zweite Reihe stürmt nach vorne
Die Zehn-Sekunden-Marke purzelte bei den Sprintern auch ohne die Anwesenheit von Weltrekordler Tim Montgomery, Weltmeister Maurice Greene (beide USA) und Europameister Dwain Chambers (Großbritannien). Die US-Boys John Capel und Justin Gatlin stürmten aus der "zweiten Reihe" nach vorne und teilten sich in der jeweils persönlichen Bestzeit von 9,97 Sekunden Platz eins über 100 Meter.
Den holte sich bei den Frauen deren Landsfrau Chryste Gaines. Sie stellte in 10,89 Sekunden die Weltjahresbestzeit von Chandra Sturrup ein und haderte: "Ich bin in der Form meines Lebens und kann in Paris die 100 Meter doch nicht laufen. Was soll ich da sagen? Ich war wegen meiner Rückenverletzung bei den US-Trials nicht im Vollbesitz meiner Kräfte."
Deutsche Techniker in Lauerposition
Im Diskuswerfen gaben Europameister Robert Fazekas (Ungarn; 69,14 m) und Olympiasieger Virgilius Alekna (Litauen; 68,95 m) den Ton an. Dahinter reihten sich mit etwas Abstand die Deutschen Lars Riedel (66,53 m) und Michael Möllenbeck (64,40 m) ein.
Auf Platz drei kam auch der deutsche Hallen-Weltmeister im Stabhochsprung, Tim Lobinger, mit 5,70 Metern, während sich Lars Börgeling mit der gleichen Höhe als Fünfter in die Ergebnisliste eintrug. Als einziger überquerte der Südafrikaner Okkert Brits die 5,80 Meter, die für ihn den Sieg bedeuteten.
Mit vier Zwei-Meter-Springerinnen hatte der Hochsprung der Frauen echte Klasse. Weltmeisterin Hestrie Cloete (Südafrika) übertrumpfte mit ihren 2,03 Metern allerdings die Konkurrentinnen Vita Palamar (Ukraine), Blanka Vlasic (Kroatien) und Amy Acuff (USA), die alle 2,01 Meter anboten.
Eng und spannend war auch der Speerwurf der Männer, bei dem sich der tschechische Weltmeister Jan Zelezny mit seinen 87,95 Metern im vierten Durchgang den Sieg holte und damit den Deutschen Boris Henry, der später noch 86,98 Meter nachlegte, übertraf.
Schneller Youngster
Im U23-Lauf über 400 Meter bestach der Franzose Leslie Djhone mit einer Zeit von 44,86 Sekunden. "Ich bin nur teilweise überrascht. Ich spürte, die Form ist gut", gab er sich aber nach dem schnellen Rennen ziemlich gefasst.
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