
Yasmin Kwadwo: Wechsel war der richtige Schritt
Eigentlich schaut sie nicht gern in den Rückspiegel, sondern viel lieber nach vorne. Bevor Sprinterin Yasmin Kwadwo (MTG Mannheim) bei der Hallen-WM in Sopot (Polen; 7. bis 9. März) aber ihre Ziele nennt, erklärt sie gegenüber leichtathletik.de: "2012 habe ich mit Rückenproblemen gekämpft. Hinzu kam, dass ich bei der Staffel im Olympiajahr nur noch Ersatz war. Da wusste ich: Es muss sich etwas ändern.
Damals entschied sich die heute 23-Jährige, vom TV Wattenscheid 01 zur MTG Mannheim zu wechseln. Das Ende ihrer zehnjährigen Ära in Wattenscheid. Mit dem neuen Verein bekam sie auch einen neuen Coach. Valerij Bauer, der auch die 100-Meter-Europameisterin von 2010 Verena Sailer trainiert, kümmert sich seitdem um die Sprinterin.
"Es war der richtige Schritt und die beste Entscheidung", sagt Yasmin Kwadwo einen Tag vor ihrem Start bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Sopot. Mit einer Bestzeit von 7,26 Sekunden über 60 Meter - gelaufen im Februar bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig - ist sie angereist. Und ihr Ziel für den Höhepunkt der Hallensaison lautet: "Ich möchte an meine Bestleistung anknüpfen, ein gutes Ergebnis erzielen und wenn möglich die nächste Runde erreichen."
Neue Technik unter Valerij Bauer
Der Rücken zwickt zwar immer noch ab und zu, aber es ist kein Vergleich mehr zu 2012, wo Kwadwo oft vor Schmerzen nicht laufen konnte. Unter Bauer hat sie ihre Technik umgestellt. Noch sitzt diese nicht hundertprozentig. Dennoch waren ihre Leistungen in der Hallensaison vielversprechend.
"Die neue Technik bei der Vorlage am Start habe ich noch nicht verinnerlich", erklärt Yasmin Kwadwo. Für Bauer kein Problem. "Das dauert seine Zeit. Entscheidend ist für mich, dass eine Athletin, die ich trainiere, den Willen hat, sich zu verbessern", lautet sein Credo. Die Bestleistung von 7,26 Sekunden zeigt, dass sie auf dem richtigen Weg ist. Über ihren Trainer ist die Athletin voll des Lobes: "Er findet mit seiner ruhigen Art für alles eine Lösung."
Zur Leichtathletik kam Kwadwo, weil sie im Alter von zehn Jahren immer beim Meeting in Dortmund half und dann bei einem Schulwettbewerb in Wattenscheid selbst zeigen konnte, wie schnell sie ist. Nach einigen Mehrkampf-Versuchen war klar, dass der Sprint ihre Domäne ist. In dieser Saison ist sie nach Verena Sailer die zweitschnellste Frau in Deutschland.
Olympische Spiele in Rio 2016 sind das Ziel
Die Zielsetzungen für die Freiluftsaison sind klar: Die Staffelweltmeisterschaften auf den Bahamas, die Team-EM in Braunschweig (21./22. Juni) und die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).
Den Feinschliff für den Saisonhöhepunkt will sie sich im Mai beim zweiwöchigen Trainingslager in Florida (USA; 9. bis 25. Mai) holen. Langfristig träumt sie von den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro (Brasilien). In Sopot kann Yasmin Kwadwo zeigen, dass sie auf einem guten Weg dorthin ist.