Yelena Isinbayeva springt wieder Weltrekord
Die britischen Anlagen sind ihr Pflaster. Wie schon im letzten Jahr und erneut in diesem Sommer in Gateshead sprang die Russin Yelena Isinbayeva am Sonntag nun in Birmingham mit 4,89 Metern auf der Insel einen neuen Weltrekord, den sie sich damit von Svetlana Feofanova zurückholte.
Yelena Isinbayeva ist nun wieder die Weltrekordhalterin (Foto: Chai)
Bei einem Länderkampf, in dessen Rahmen die Hallen-Weltmeisterin für die Europaauswahl antrat, überquerte die 22-jährige die neue Bestmarke wie zuvor die 4,69 und 4,79 Meter im ersten Versuch. Sie hinterließ damit beim unmittelbaren Aufeinandertreffen mit ihren ärgsten Konkurrentinnen Svetlana Feofanova (Russland; 4,69 m) und Stacy Dragila (USA; 4,57 m), die ihrerseits bei 4,79 bzw. 4,69 Metern ausschieden, als Fingerzeig für die Olympischen Spiele im August in Athen den besten Eindruck. 50.000 Dollar gab es diesmal zur Belohnung. "Hier habe ich immer Glück", lautete ihr erster Kommentar nach dem Wettkampf, "ich bin in Großbritannien schon drei Weltrekorde gesprungen, weil das Publikum so gut ist. Es hilft mir, hoch zu springen."
Fünf Meter sind drin
Im Wechsel mit ihrer Landsfrau konnte nun in dieser Olympiasaison ihre eigene Hallenbestleistung (4,86 m) als dem einst gültigen Weltrekord schon zum dritten Mal überboten werden, so dass sich der inner-russische Schlagabtausch über der Latte weiter fortsetzt und Sprung für Sprung den magischen fünf Metern nähert. "Diese Höhe ist drin", erklärt die WM-Dritte von Paris, "im Training bin ich das schon gesprungen."
Zum nächsten Prestigeduell zwischen der quirrligen Yelena Isinbayeva und der introvertierten Svetlana Feofanova kommt es bereits in wenigen Tagen, dann bei den russischen Meisterschaften in Tula. Auch dort könnte der Weltrekord wieder wackeln.
Kelly Holmes vor Jolanda Ceplak
Während Yelena Isinbayeva, die spontan nach dem Wettkampf an die Zuschauer an der Anlage als Dankeschön einen Stapel Autogrammkarten verteilte, den teils windigen Bedingungen trotzte, blieb bei den anderen Wettkämpfen als Eindruck insgesamt mehr Schatten als Licht.
Aus britischer Sicht war der klare 800-Meter-Erfolg von Kelly Holmes (2:00,46 min) gegen die slowenische Europameisterin Jolanda Ceplak (2:01,75 min) erwähnenswert.
In den 100-Meter-Sprints setzten sich mit Weltmeister Kim Collins (St. Kitts & Nevis; 10,10 sec) und Aleen Bailey (Kanada; 11,04 sec) zwei Vertreter der Commonwealth-Mannschaft, die auch die Teamwertung gewann, durch.
Thomas Blaschek Sechster
Mit Thomas Blaschek hatte es auch einen Deutschen nach Birmingham verschlagen. Der Leipziger Hürdensprinter, der im Juni noch einen Schlüsselbeinbruch erlitten hatte, wurde in 13,78 Sekunden Sechster. Weltmeister Allen Johnson (USA) gewann klar (13,25 sec).
Aus den technischen Bewerben ragte neben dem Stabhochsprung noch der Männer-Weitsprung, den Dwight Phillips (USA) mit 8,35 Metern für sich entschied, heraus.