Yelena Isinbayeva vor ihrem letzten Höhenflug?
Zum dritten Mal kann Yelena Isinbayeva Stabhochsprung-Weltmeisterin werden. Die Familienplanung genießt jetzt aber Priorität bei der 31 Jahre alten Russin, die lang der große Star der Leichtathletik war.
Erst Gold, dann ein Baby? Yelena Isinbayeva (Foto: Chai)
Es könnte ihre Abschiedsvorstellung werden. Ausgerechnet
im Luschniki-Stadion von Moskau. Ausgerechnet da, wo alles angefangen
hatte. Oder doch nicht? Yelena Isinbayeva - das Glamourgirl der
Leichtathletik, die 30-fache Weltrekordlerin, die russische
Überfliegerin - lässt sich am Ende einer einmaligen Laufbahn noch ein
Hintertürchen offen.„Ich habe nie gesagt, dass ich definitiv zurücktreten werde nach der WM“, erklärt sie vor der Medaillenvergabe der Stabhochspringerinnen am Dienstag. „Nach der Moskauer WM gehe ich nicht für immer weg - ich werde einfach pausieren. Ja, ich wünsche mir Kinder. Deshalb werde ich die Saison 2014 versäumen, immerhin dauert auch bei mir eine Schwangerschaft neun Monate.“
Ohne Druck
Die Bühne ist bereit für die zweifache Olympiasiegerin und Weltmeisterin. Aber ihr letztes WM-Gold hat Yelena Isinbayeva 2007 in Osaka (Japan) gewonnen. Zwei Jahre später in Berlin schied sie mit einem „Salto nullo“ aus. 2010 nahm sie eine Auszeit, bei den Welt-Titelkämpfen 2011 in Daegu (Südkorea) wurde sie nur Sechste. In London (Großbritannien) gab es zuletzt Olympia-Bronze für die 31-jährige Multi-Millionärin.
„Meine Form ist gut. Jetzt fühle ich überhaupt keinen Druck“, sagt Yelena Isinbayeva. Die Qualifikation überstand sie mit nur einem einzigen Satz über 4,55 Meter - und freute sich über den Zuspruch im Publikum. „Die Unterstützung ist unglaublich. Die ganze Tribüne ist von meinen Freunden besetzt.“
Fordert Unterstützung vom Publikum
Auch Sergej Bubka, der Weltrekordhalter bei den Männern und heutige Funktionär, drückt Yelena Isinbayeva die Daumen. „Das hier kann das Highlight ihrer Karriere sein. Vor ihren heimischen Anhängern und in Moskau anzutreten, das ist etwas Wundervolles“, sagt der Ukrainer. Die russischen Zuschauer feuern Isinbayeva an, Isinbayeva die russischen Zuschauer: „Unterstützen Sie mich! Schreien Sie! Springen Sie von den Sitzen auf! Drücken Sie mir die Daumen! Den Rest mache ich.“
Möglicherweise erlebt die Sportwelt zumindest den letzten ganz großen Auftritt der Yelena Isinbayeva, geboren in Wolgograd, dreifache „Welt-Leichtathletin des Jahres“. Denn die Staatsagentur Ria Nowosti zitierte kürzlich die Olympiasiegerin von 2004 und 2008, die in ihrer besten Zeit auf 5,06 Meter hinausgeflogen ist, mit den Worten: „Meine Karriere endet 100-prozentig mit der Weltmeisterschaft.“
Doch das hört sich jetzt anders an. Yelena Isinbayeva spricht von der WM 2015 und den Olympischen Spiele 2016. „Ich hoffe, dass ich dann in Peking und Rio zurück bin. Und wenn irgendwas falsch läuft, und ich merke, dass ich nicht mehr auf eine hohes Niveau zurückkommen kann, dann werde ich meinen endgültigen Rücktritt erklären.“
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)
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