YOG in Singapur - Zweimal Gold in zehn Minuten
Zweimal Gold binnen zehn Minuten gab es am Samstag bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur für das deutsche Team. Erst dominierte Shanice Craft (MTG Mannheim) die Diskuswurf-Konkurrenz nach Belieben und gewann mit Bestweite von 55,49 Metern Gold, dann zog Weitspringerin Lena Malkus (LG Ratio Münster) mit 6,40 Metern nach.
Die Konkurrenz mühte sich, doch zumeist war beim Verlassen des Ringes Kopfschütteln angesagt. Mehr als 45 Meter waren in Durchgang eins für die ersten sieben Werferinnen nicht drin. Dann betrat Shanice Craft den Diskusring. Kurze Konzentrationsphase, Drehung, Wurf, ein Lächeln, ein kurzes Jubeln - 53,31 Meter, acht Meter weiter als der Rest des Feldes.Damit sollte die 17-Jährige Gold schon sicher haben. Keine der anderen Werferinnen kam in den weiteren drei Versuchen über die 50-Meter-Linie. Ganz im Gegensatz zu der Mannheimerin. Die übertraf diese Marke in allen ihren Versuchen und steigerte sich im vierten und letzten Durchgang auf die persönliche Bestweite von 55,49 Meter. „Ich wollte Gold gewinnen und eine persönliche Bestleistung erzielen. Beides hat geklappt", sagte Shanice Craft.
Nach Bronze bei der U18-WM 2009 im italienischen Brixen war es für die zweifache Deutsche B-Jugendmeisterin bereits die zweite Medaille und der erste Titel auf Weltniveau. Mit fast sechs Metern Abstand holte die Ungarin Krisztina Varadi (49,92 m) die Silbermedaille.
Lena Malkus machts im Ersten
Auch Lena Malkus sorgte gleich mit ihrem ersten Sprung für klare Verhältnisse. Die Münsteranerin flog auf 6,40 Meter und blieb damit nur vier Zentimeter unter ihrer Bestleistung. Während die Deutsche B-Jugendmeisterin in der Qualifikation noch zu kämpfen hatte, lief es am Samstagabend deutlich besser. "Nach der Qualifikation bin ich sehr verunsichert und nervös gewesen, aber ich habe mich auf das Finale gefreut und dann lief es einfach", sagte Lena Malkus.
Im zweiten Durchgang legte Lena Malkus 6,36 Meter nach, musste zu Ende des Wettkampfes aber nochmals um ihre Goldmedaille zittern. Alina Rotaru kam mit 6,32 Metern und 6,31 Metern jedes Mal nah an die Deutsche heran und im letzten Versuch wurde es dann noch enger. Erst bei 6,38 Metern landete die Rumänin, die damit hinter Lena Malkus Silber gewann.
Sonja Mosler sprintet auf Rang sieben
Die Herkenratherin Sonja Mosler kam im A-Finale über die Stadionrunde auf den siebten Platz. 55,20 Sekunden wurden für die Deutsche Jugend-Hallenmeisterin gestoppt. Schnellste und damit Jugend-Olympiasiegerin war die US-Amerikanerin Robin Reynolds in 52,57 Sekunden.
Nicht nach Wunsch lief es für Stabhochspringerin Michaela Donie. Die 17 Jahre alte Zweibrückerin scheiterte dreimal an ihrer Einstiegshöhe von 3,65 Metern. Gold ging erwartungsgemäß nach Schweden. Angelica Bengtsson übersprang als einzige Akteurin 4,30 Meter und gewann damit wie schon bei der U20-WM in Moncton (Kanada) wenige Wochen zuvor den Titel.
Rebekka Haase Achte
Im 100-Meter-Finale lag weder eine US-Amerikanerin noch eine Jamaikanerin vorn, sondern eine Nigerianerin. Josephine Omaka stürmte in 11,58 Sekunden zum Sieg. Mit deutlichem Abstand folgte die auf Bahn acht laufende Rebekka Haase. Die Thumerin wurde am Ende mit 12,08 Sekunden Achte.
Bei den Männern lag der erst 15 Jahre alte Odane Skeen vorn. Der Jamaikaner, der schon jetzt als Nachfolger von Usain Bolt gehandelt wird, sprintete 10,42 Sekunden.
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Zwei strahlende Siegerinnen: Shanice Craft (links) und Lena Malkus (Foto: DOSB)