Yohan Blake steigert sich in Lausanne
Auf 9,69 Sekunden hat sich Yohan Blake (Jamaika) am Donnerstag beim Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz) über 100 Meter gesteigert - nur Landsmann Usain Bolt war je schneller. Der lief die 200 Meter in 19,58 Sekunden. Im Stabhochsprung landete Malte Mohr (TV Wattenscheid 01; 5,80 m) auf Rang zwei. Spannend und hochklassig war der Hochsprung der Männer, mit dem Sieger Mutaz Essa Barshim (Katar; 2,39 m).
Bei leichtem Gegenwind blieb Yohan Blake als dritter Mensch auf Erden unter 9,70 Sekunden. Mit seinen 9,69 Sekunden zog er mit Tyson Gay (USA) gleich, der diese Zeit vor drei Jahren mit zwei Metern Rückenwind gelaufen war. Der US-Boy (9,83 sec) kam diesmal klar hinter dem Jamaikaner ins Ziel.Mit seiner Glanzzeit stahl Yohan Blake dem "Meister himself" ein wenig die Show: Usain Bolt siegte über 200 Meter zwar ebenso sicher. 19,58 Sekunden waren auch eine starke Zeit, aber nicht ganz so gut, wie die Siegerzeit über 100 Meter. Ein Duell der beiden schnellen Jamaikaner wäre an diesem Abend mit Sicherheit interessant gewesen. Bei den Meetings gehen sich die beiden aber aus dem Weg und werden das auch in diesem Jahr nicht mehr ändern.
Über 100 Meter der Frauen wurde es ganz eng. Carmelita Jeter (USA) und Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika) warfen sich Seite an Seite ins Ziel (beide 10,86 sec). Die Auswertung des Foto-Finish kehrte die Reihenfolge des olympischen Finals um: Die US-Amerikanerin wurde zur Siegerin erklärt.
Hochklassiger Hochsprung
Der Hochsprung wurde erst bei 2,41 Metern entschieden. Olympiasieger Ivan Ukhov (Russland) scheiterte an dieser Höhe und musste sich mit Platz zwei (2,37 m) zufrieden geben. Mutaz Essa Barshim hatte vorher mehrmals mit dem Rücken zur Wand gestanden. 2,33 und 2,35 Meter überwand der Olympia-Dritte erst bei der letzten Gelegenheit. Als einziger blieb bei ihm die Latte aber auch noch bei 2,39 Metern liegen. So hoch ist in diesem Jahr weltweit noch niemand gesprungen. Als Dritter stellte Robert Grabarz (2,37 m) den britischen Rekord ein.
Im Stabhochsprung war diesmal Malte Mohr der erste Verfolger von Renaud Lavillenie. Der Wattenscheider schwang sich wie der Olympiasieger über 5,80 Meter. Um den französischen Seriensieger hinter sich zu lassen, hätte der Deutsche Meister aber noch eine Höhe drauflegen müssen. Das gelang nicht und so blieb Rang zwei.
Für Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 10.) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken; 11.) reichte es diesmal nicht für eine vordere Platzierung. Die Olympia-Medaillengewinner meisterten nur ihre Anfangshöhe (5,55 m).
Martin Wierig und Christina Obergföll Vierte
In Abwesenheit von Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin) gewann Gerd Kanter (Estland; 65,79 m) das Diskuswerfen. Die deutschen Farben waren aber dennoch vertreten: Marin Wierig (SC Magdeburg) macht einen guten Wettkampf und landete mit 64,52 Metern auf Rang vier. Der Olympia-Zweite Ehsan Hadadi (Iran; 62,67 m) musste sich diesmal mit Rang sieben zufrieden geben.
Für Speerwerferin Christina Obergföll (LG Offenburg) reichten 63,28 Meter zu Platz vier. Wie schon bei ihrem silbernen Olympia-Wettkampf, war der erste Versuch der beste. Die Olympia-Dritte Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen; 62,73 m) landete auf Rang sechs. Unangefochten war einmal mehr Olympiasiegerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 67,19 m).
Kugelstoßerin Josephine Terlecki (SC Magdeburg) kam als Siebte nicht über 17,47 Meter hinaus. Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland) deklassierte die Konkurrenz mit 20,95 Metern und knackte den 23 Jahre alten Meetingrekord.
Mariya Savinova und Natalya Antyukh geschlagen
Über 800 Meter hatte Pamela Jelimo (Kenia) bei Olympia zu früh angegriffen und war am Ende leer ausgegangen. Diesmal machte sie es besser und rannte in 1:57,59 Minuten Olympiasiegerin Mariya Savinova (Russland; 1:58,10 min) davon.
400-Meter-Olympiasieger Kirani James (Grenada, 44,37 sec) überzeugte mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung auf die Konkurrenz. An 400-Meter-Hürden-Spezialistin Natalya Antyukh (Russland) ist der Triumph von London (Großbritannien) anscheinend nicht so spurlos vorübergegangen. Sie wurde diesmal nur Siebte (55,82 sec). Es siegte Kaliese Spencer (Jamaika; 53,49 sec).
Bevor das Rennen über 110 Meter Hürden richtig losging, war Olympiasieger Aries Merritt (USA) schon geschlagen. Nach einem Fehlstart wurde er disqualifiziert. Der Sieg ging an Weltmeister und Landsmann Jason Richardson (13,08 sec).
Maya Rehberg schnuppert Diamond-League-Luft
Im B-Lauf über 100 Meter Hürden kam Nadine Hildebrand (LAZ Salamander/Kornwestheim/Ludwigsburg; 13,23 sec) auf Rang zwei, es siegte Alina Talay (Bulgarien) in 12,96 Sekunden. Cindy Roleder (LAZ Leipzig) durfte ihr Können nicht unter Beweis stellen: Nach einem Fehlstart musste sie ihre Sachen packen.
Im Nachwuchsrennen über 1.500 Meter waren zwei Deutsche am Start: Die U20-WM-Sechste über die Hindernisse, Maya Rehberg (SC Rönnau 74), lief in 4:24,14 Minuten auf Rang drei. Caterina Granz (LG Nord Berlin; 4:30,48 min) kam als Siebte ins Ziel.
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