| Weltverband prüft

Yuliya Stepanova will bei EM starten

Die russische Whistleblowerin Yuliya Stepanova will bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Amsterdam starten. Die 800-Meter-Läuferin hat bereits am Montag einen entsprechenden Antrag beim Weltverband IAAF gestellt. Die 29-Jährige hofft, bei den Titelkämpfen vom 6. bis 10. Juli unter neutraler Flagge dabei sein zu können. Allerdings sei noch keine Entscheidung in dem Fall getroffen, teilte die IAAF am Mittwoch auf Anfrage mit.
dpa/alex

Über „zwei sehr wichtige Schritte“ müsse zuvor noch entschieden werden. Zunächst müssten die Kriterien für einen Start unter neutraler Flagge festgelegt werden. Dies solle bis spätestens Freitag über die Bühne gehen. Dann müsse der Doping-Prüfungsausschuss der IAAF entscheiden, ob Stepanova die Kriterien erfüllt, um bei der EM in Amsterdam (Niederlande) an den Start gehen zu können.

Stepanova hatte 2014 zusammen mit ihrem Mann Vitali in der ARD-Dokumentation „Geheimsache Doping“ das flächendeckende Betrugssystem in Russland aufgedeckt und floh danach mit ihrer Familie. Sie lebt inzwischen in den USA.

Prokop spricht sich für Stepanova-Start aus

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will sich erst dann mit einem Startrecht für Yuliya Stepanova bei den Olympischen Spielen in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) befassen, wenn die IAAF den Fall vor das IOC bringen sollte. „Die Frage der Stepanovs und hier Yuliya Stepanova im Besonderen, um die es ja geht, ist eine Frage, die sich im Moment noch nicht stellt“, erklärte IOC-Präsident Thomas Bach am Mittwoch in einem Hintergrund-Interview von ARD und ZDF in Lausanne (Schweiz).

Die Frage stelle sich nicht, „weil wir ein entsprechendes Anliegen der IAAF, die hier zuvorderst zuständig ist, noch nicht haben.“ Bach weiter: „Falls dieses kommen sollte, werden wir es sorgfältig prüfen müssen, wie und ob es mit den Bestimmungen in Einklang zu bringen ist.“

Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), hatte sich bereits für einen Olympia-Start von Yuliya Stepanova stark gemacht. „Ihr Start muss sichergestellt werden, alles andere wäre ein Schlag ins Gesicht derer, die gegen Doping kämpfen“, sagte Prokop dem <link http: www.n24.de n24 sport d prokop---stepanowas-start-muss-sichergestellt-werden-.html _blank>Sport Informations-Dienst (SID).

Mit Material der Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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