Yuri Borzakovsky erfüllt in Athen seine Mission
Für den eigenwilligen Yuri Borzakovsky schlug bei den Olympischen Spielen in Athen die große Stunde. Der Russe ist am Samstagabend mit seinem Sieg über 800 Meter am Ziel seiner Träume, auf das er die letzten vier Jahre hingearbeitet hat, angelangt.
Yuri Borzakovsky ist der Nachfolger von Nils Schumann (Foto: Chai)
Der Rennverlauf kam dem erst 23-jährigen, der vor vier Jahren in Sydney bereits Sechster geworden war, entgegen. Obwohl es nach dem Startschuss zunächst schon richtig zur Sache zu gehen schien, stellte sich bald ein gemütliches Tempo ein, das dem späteren Olympiasieger die Gelegenheit gab, die Lücke zur Spitze wieder zu schließen.200 Meter vor dem Ende wurde dann der vermeintlich vorentscheidende Antritt vorgetragen. Wilfred Bungei (Kenia), Wilson Kipketer (Dänemark) und Mbulaeni Mulaudzi (Südafrika) hatten aber offensichtlich nicht mit dem Vize-Weltmeister von Paris gerechnet.
Starkes Finish
Yuri Borzakovsky kam nämlich mit seinem gewohnt starken Finish noch heran und konnte dieses namhafte Trio in ähnlicher Manier wie der Deutsche Nils Schumann vor vier Jahren in 1:44,45 Minuten auf die Plätze verweisen. "Dieses Gold widme ich meiner Familie", sagte der jubelnde neue Olympiasieger im ersten Moment seines Glücks.
Der nach seinen gesundheitlichen Problemen vom Frühjahr wieder überraschend starke Hallen-Weltmeister Mbulaeni Mulaudzi (1:44,61 min) erkämpfte sich dahinter im Duell mit Wilson Kipketer (1:44,65 min), dem damit weiterhin sein erster Olympiasieg versagt blieb, die Silbermedaille. "Tief drinnen wusste ich, dass ich das Zeug habe, um eine Medaille zu holen", meinte der Südafrikaner danach, "aber ich konnte es nicht erwarten, obwohl ich vier Jahre davon geträumt und dafür trainiert habe."
Kipketers kenianischer Cousin Wilfred Bungei, der seinerseits lange das Tempo bestimmt hatte, musste auf der Zielgerade Federn lassen und sich letztlich mit Rang fünf begnügen. "Die erste Hälfte war mir zu langsam", erklärte er, "ich hatte keine andere Wahl, ich musste dann den Antritt wagen, weil ich nicht den besten Endspurt habe. Ich bin jetzt mit dem zufrieden, was ich erreichen konnte."
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