Yuriy Krimarenko verliert Revanche in Eberstadt
Der Überraschungs-Weltmeister Yuriy Krimarenko hat sich am Sonntag bei der WM-Revanche im Hochsprung-Mekka Eberstadt in einem spannenden Wettkampf mit Platz fünf geschlagen geben müssen. Es gewann der russische Ex-Weltmeister Vjacheslav Voronin, der als einziger 2,33 Meter überflog.

Yuriy Krimarenko musste sich in Eberstadt mit Platz fünf zufrieden geben (Foto: Chai)
Nachdem der 31-Jährige, der bei der WM in Helsinki als Achter die Anlage verlassen hatte, bis 2,27 Meter alle Höhen im ersten Versuch überflogen hatte, ließ er selbstbewusst 2,30 Meter aus und griff erst bei 2,33 Meter wieder in das Geschehen ein. "2,32 Meter bin ich dieses Jahr bereits gesprungen, deswegen wollte ich gleich auf 2,33 Meter gehen." Auch als vier Springer 2,30 Meter überquerten, fürchtete er nicht, sich verspekuliert zu haben. "Ich war mir sicher, dass ich 2,33 Meter springen kann", sagte er, nachdem er diese Marke im dritten Versuch überwunden hatte.
Motivation durch Javier Sotomayor
Als einziger im Wettkampf verbliebener Springer versuchte er sich dann vergeblich am neuen Stadionrekord von 2,41 Metern, die bestehende Bestmarke von 2,40 Meter hält der Weltrekordler Javier Sotomayor, der als Athletenmanager der kubanischen Nationalmannschaft mit Victor Moya nach Eberstadt gereist war. "Dass Javier Sotomayor anwesend war, hat mir Motivation gegeben. Ich wollte vor seinen Augen gut springen."
Mit Ex-Weltmeister Jacques Freitag (Südafrika), dem WM-Dritten Victor Moya (Kuba), US-Boy Jamie Nieto und Yuriy Krimarenko überquerten vier Springer 2,30 Meter. Der Kubaner bestätigte damit seine derzeit herausragende Form und zeigte über 2,27 Meter den wahrscheinlich höchsten Sprung des Wettkampfes. "Vor 2,30 Meter habe ich noch immer etwas Angst, da ist noch eine kleine Barriere im Kopf", beschrieb der 22-Jährige, der mit 2,30 Meter seine Bestleistung um einen Zentimeter steigerte.
Zukunfts-Wettkampf
Lobende Worte für die Veranstaltung in den Weinbergen fanden Jamie Nieto, der sich nicht für die Weltmeisterschaften hatte qualifizieren können, und Jacques Freitag, der nach einem hervorragenden Start in die Saison, zuletzt mit Problemen zu kämpfen gehabt hatte. "Ich bin jetzt zweimal hier gestartet und bin zweimal über 2,30 Meter gesprungen. Das muss wohl einer der besten Plätze der Welt für Hochsprung sein", sagte der 23-jährige Südafrikaner.
Besonders zufrieden zeigte sich Sportdirektor Peter Schramm mit der Tatsache, dass sich neben dem schon 31-jährigen Sieger besonders die jungen Springer mit hervorragenden Leistungen präsentiert hatten. "Das war ein Wettkampf für die Zukunft. Ich bin begeistert von den jungen Springern." Auch Athletenmanager Günter Eisinger war vollkommen zufrieden mit dem 27. Hochsprungmeeting in Eberstadt: "Das war wie immer Weltklasse."
Deutsche Springer auf hinteren Plätzen
Insgesamt waren 16 Springer bei trockener Witterung am Start. Der Deutsche Meister Eike Onnen (LG Hannover; 2,20 m) spielte dabei ebenso wie der mit hohen Erwartungen angereiste Leverkusener Roman Fricke (2,15 m) im Kampf um die vorderen Plätze keine Rolle.
Roman Fricke zeigte sich nach seiner zurückgenommenen Nominierung für die Weltmeisterschaften in Helsinki noch immer enttäuscht. "Die Art und Weise, wie das gelaufen ist, war nicht in Ordnung. Auch von meinem Teamleiter Wolfgang Killing habe ich keine Unterstützung erfahren", berichtete er nach seinem Ausscheiden aus dem Wettbewerb.
"Nach dem Wettkampf in Leverkusen bin ich in ein Loch gefallen, die ganze Spannung ist abgefallen. Ich hatte schon überlegt, die Saison abzubrechen, habe mich aber gefreut, dass die Organisatoren aus Eberstadt an mich geglaubt haben. Leider konnte ich heute nicht unter Beweis stellen, wie gut ich bin." Der 28-Jährige plant zum Abschluss der Saison noch einen Start beim ISTAF in Berlin (4. September).
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