Zehnkampf-WG - Dennis Leyckes & Stefan Drews
Den Zehnkampf zum Beruf gemacht und einen Hang zu exotischen Haustieren. Diese beiden Gemeinsamkeiten reichten Dennis Leyckes (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) und Stefan Drews (TSV Bayer 04 Leverkusen), um in Leverkusen eine WG zu gründen. Nun ist eine dritte Gemeinsamkeit dazu gekommen: Beide haben sich für die EM in Göteborg (Schweden, 7. bis 13. August) qualifiziert.
Dennis Leyckes - WG-Bewohner Nummer eins auf dem Weg zur EM (Foto: Gantenberg)
leichtathletik.de begleitet die beiden Zehnkämpfer bis zur EM!"Es wäre blöd gewesen, wenn sich nur einer von uns beiden für die EM qualifiziert hätte", sagt Stefan Drews. Seit Februar 2006 teilt er sich eine 3-Zimmer-Wohnung mit Zehnkampfkollege Dennis Leyckes. "Wir haben uns schon immer gut verstanden", sagt Dennis Leyckes. In Leverkusen fanden beide ideale Trainingsbedingungen vor.
Mit dem Fußboden in der neuen Wohnung ist Dennis Leyckes dagegen noch nicht so zufrieden. "Im Flur sieht es aus, wie in der Schule", sagt er. Zum Laminat verlegen fehlte bisher die Zeit. Dafür haben sich die beiden drei weitere Mitbewohner besorgt: Schlangen. Eine davon ist gerade nicht in ihrem Terrarium. "Die Kornnatter ist uns ausgebüchst", erzählt Dennis Leyckes.
Regeneration nach Ratingen
Noch haben Dennis Leyckes und Stefan Drews Zeit, ihre verlorene Kornnatter zu suchen. Nach dem Zehnkampf in Ratingen geht es im Training etwas ruhiger zu. Den Wettkampf merken beide in den Knochen. "Die Beine wollen einfach nicht laufen", sagt Dennis Leyckes.
Dabei waren es nicht nur die Beine, die beide am vergangenen Wochenende zur EM brachten. Nach einem soliden ersten Tag der beiden Zehnkämpfer war es der Stabhochsprung, der den Unterschied ausmachte.
Während die Konkurrenten an ihre Bestleistungen heransprangen, hielten Dennis Leyckes und Stefan Drews noch ein Nickerchen. Richtig wach wurden sie erst bei Höhen jenseits der 5-Meter-Marke und begeisterten das Publikum mit übersprungenen 5,35 Metern durch Stefan Drews und 5,45 Metern durch Dennis Leyckes. Die Konkurrenz bereitete sich da schon längst auf das Speerwerfen vor.
Verhasste 1.500 Meter
Das Speerwerfen ging bei Stefan Drews dann aber daneben. Mit nur 50,81 Metern verlor er fast den gesamten Vorsprung auf Pascal Behrenbruch. Der Frankfurter lag damit vor den 1.500 Metern nur knapp hinter Stefan Drews. Beide sollten den dritten EM-Startplatz in Ratingen unter sich ausmachen.
Dennis Leyeckes dagegen lag aus deutscher Sicht vor den 1.500 Metern deutlich in Führung. Neben dem Berliner Hallen-Weltmeister André Niklaus, der verletzungsbedingt in Ratingen fehlte, hatte Dennis Leyckes das EM-Ticket damit schon sicher.
"Vor den 1.500 Metern habe ich Dennis gehasst", sagt Stefan Drews etwas augenzwinkernd. Denn im Gegensatz zu Dennis Leyckes musste Stefan Drews in der letzten Disziplin um sein EM-Ticket kämpfen. Aber die Kraft reichte: In der letzten Runde hängte Stefan Drews seinen Konkurrenten Pascal Behrenbruch ab und sicherte sich das verbliebende EM-Ticket.
Qualifiziert!
Nachdem Dennis Leyckes und Stefan Drews schon bei ihrem ersten Zehnkampf in diesem Jahr an die 8.000-Punkte-Grenze herangekommen waren, stellten beide nun in Ratingen neue Bestleistungen auf. Mit 8.310 Punkten für Dennis Leyckes und 8.233 Punkten für Stefan Drews dürfen beide selbstbewusst in Richtung Göteborg blicken.
Den Pokal, den Dennis Leyckes in Ratingen gewann, wollte er übrigens seinem Trainer Jörn Elberding abtreten: "Ohne ihn würde ich keine Zehnkampf mehr machen!"
Mehr über Dennis Leyckes und die entwischte WG-Schlange lesen Sie in einer Woche wieder auf leichtathletik.de!