Zersenay Tadese zum Vierten
Zersenay Tadese (Eritrea) hat am Sonntag bei der Halbmarathon-WM im britischen Birmingham seinen vierten WM-Straßen-Titel in Folge gewonnen. Der 27-Jährige siegte in 59:35 Minuten. Bei den Frauen verpasste die Kenianerin Mary Jepkosgei Keitany in 1:06:36 Stunden den Weltrekord nur um elf Sekunden und durfte über Gold jubeln.
"Ich werde hart laufen, um zu gewinnen", hatte Zersenay Tadese noch am Samstag auf einer Pressekonferrenz verlauten lassen. Am frühen Sonntagmorgen ließ der 27-Jährige dann seinen Worten Taten folgen. Die ersten fünf Kilometer (14:27 min) absolvierte das Feld noch relativ verhalten.Dann übernahm Zersenay Tadese das Zepter. Nach einem Fünf-Kilometer-Abschnitt von 14:03 Minuten schrumpfte die Spitzengruppe merklich. Nach einer erneuten Tempoverschärfung hatte es Zersenay Tadese geschafft. Er hatte seine Verfolger abgeschüttelt und stürmte fortan seinem vierten WM-Straßen-Titel in Folge entgegen.
Nach 59:35 Minuten passierte der 27-Jährige als alter und neuer Weltmeister die Ziellinie. Seit den Weltmeisterschaften in Berlin, wo er über 10.000 Meter nach hartem Kampf Silber gewonnen hatte, hatte sich Zersenay Tadese in der Höhe von Eritrea intensiv auf diese Meisterschaft vorbereitet. Belohnt wurde er für seine Mühen mit einem Preisgeld von 30.000 US-Dollar.
Dathan Ritzenhein holt Bronze
Während der Sieger relativ früh feststand, entwickelte sich um die weiteren Plätze ein dramatischer Vierkampf. Die Protagonisten: Bernard Kiprop Kipyego, Wilson Kipsang (beide Kenia), Dathan Ritzenhein (USA) und Samuel Tsegay (Eritrea). Das Quartett wechselte die Positionen ständig. Keiner wollte nachgeben. 500 Meter vor dem Ziel hatten sich Bernard Kipyego und Dathan Ritzenhein leicht von ihren beiden Widersachern abgesetzt. Im Sprint hatte dann der Kenianer das bessere Ende für sich und gewann in 59:59 Minuten Silber.
Bronze und damit die erste Medaille für die USA bei einer Halbmarathon-WM ging an Dathan Ritzenhein. Der 26 Jahre alte Schützling von Alberto Salazar verpasste in 1:00:00 Stunden knapp den Sprung unter die Stunden-Marke und feierte nach seinem Amerika-Rekord über 5.000 Meter im August den nächsten großen Erfolg.
Höllenritt von Mary Jepkosgei Keitany wird belohnt
Bei den Frauen übernahm Top-Favoritin Mary Jepkosgei Keitany die Rolle von Zersenay Tadese. Vom Startschuss weg drückte die Kenianerin mächtig auf das Tempo. Nach 31:04 Minuten passierte sie zusammen mit Aberu Kebede (Äthiopien) die Zehn-Kilometer-Marke und lag damit auf Kurs zu einem neuen Weltrekord. Die Konkurrenz hatte zu diesem Zeitpunkt schon einen Abstand von 35 Sekunden.
Kurz nach der Zehn- Kilometer-Marke löste sich Mary Jepkosgei Keitany dann auch von ihrer letzten Konkurrentin. Der Abstand wuchs schnell, der WM-Titel stand fest. Es ging nur noch um den Weltrekord. Den hält seit 2007 Lornah Kiplagat (Niederland) mit 1:06:25 Stunden. Sie fehlte in Birmingham ebenso wie Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe (Großbritannien).
Erster internationaler Titel
Gegen Ende das Rennens wurden dann jedoch auch die Beine der Kenianerin schwerer, und der Vorsprung auf den Weltrekord schmolz schnell. Nach 1:06:36 Stunden überquerte Mary Keitany als neue Weltmeisterin die Ziellinie. Für die 27-Jährige war es der erste internationale Titel. 2007 war sie in Udine (Italien) hinter der Weltrekord laufenden Lornah Kiplagat Zweite geworden. Genau diesen Weltrekord verpasste Mary Keitany zwar um elf Sekunden, konnte sich aber immerhin über einen neuen Afrikarekord und Platz zwei in der ewigen Bestenliste freuen.
Als die Siegerin im Ziel schon vor den Fotografen posierte, kämpften Aberu Kebede und Philes Moora Ongori (Kenia) um Platz zwei. Schulter an Schulter absolvierten die beiden die letzten 600 Meter. Erst 30 Meter vor dem Ziel übernahm die Kenianerin knapp die Führung und gewann in 1:07:38 Stunden Silber. Hinter der Ziellinie wurde sie von der Weltmeisterin empfangen, um den kenianischen Doppelerfolg zu feiern. Aberu Kebede blieb in 1:07:39 Stunden Stunden immerhin noch Bronze.
Der Mannschaftstitel ging sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern an die Läufernation Kenia, die so drei der vier zu vergebenen Titel gewann.
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