Zu Viert zum zweiten deutschen Gold
Florence Ekpo-Umoh, Birgit Rockmeier, Claudia Marx und Grit Breuer erkämpften sich mit einer beeindruckenden Mannschaftsleistung über 4x400 Meter das zweite Gold für den DLV in München. In 3:25,10 Minuten verwiesen die deutschen Sprinterinnen die favorisierten Russinnen (3:25,59 min) und das Quartett aus Polen (3:26,16 min) auf die Plätze.
Jubel über Staffelgold für Deutschland: Grit Breuer (Foto Kiefner)
Startläuferin Florence Ekpo-Uhmo und Birgit Rockmeier an der Zwei hielten Deutschland im Führungstrio mit Russland und Polen. In dem Moment, als Claudia Marx den Staffelstab in die Hand bekam, war sie Dritte. Als sie das Holz an Schlussläuferin Grit Breuer weitergab, konnte sie sie von vorne weg ins Rennen schicken. Die Doppel-Europameisterin von Budapest spielte ihre Erfahrung aus, lies die russische Schlussläuferin Olesia Zykina bei 200 Meter attackieren und knapp an sich vorbeiziehen. Mit ihrem bekannt starken Schlussspurt trat Breuer auf der Zielgeraden dann unwiderstehlich an, um dem deutschen Quartett mit vier Metern Vorsprung Gold zu sichern.Persönliche Revanche Breuers
Große Genugtuung brachte der Verlauf des Rennens vor allem Grit Breuer. War sie im Einzel über 400 Meter noch gegen die Russin Olesia Zykina unterlegen und musste ihr den Europameister-Titel überlassen, siegte sie heute im Duell der Schlussläuferinnen. „Sie hat einen Fehler gemacht, weil sie mich zu früh attackiert hat“, analysierte Breuer im Anschluss. Zykina wusste aus zahlreichen Duellen in der Vergangenheit von Breuers Spurtqualitäten und suchte ihr Heil in der Flucht nach vorne. Doch trotz geringer Wettkampferfahrung in dieser Saison war die Deutsche damit nicht aus der Ruhe zu bringen: „Ich habe einfach an mich geglaubt.“
Breuer, Russland und die Zielgerade
Dass Grit Breuer russische Läuferinnen auf der Zielgeraden abfängt, hat schon Tradition. Sowohl bei der EM 1998 in Budapest, als auch ein Jahr früher bei der WM in Athen ließ sie auf den letzten hundert Metern die Konkurrenz aus Russland förmlich stehen. Doch auch Breuer weiß, dass ein Erfolg wie heute in München nur in einem starken Team möglich ist: „Die Mädels haben super vorgearbeitet, ich bin so happy!“