Bereits im März 2015 hatte Silke Schmidt ihre Rekordserie im Mittel- und Langstreckenbereich begonnen. Ende September hat sie diese Serie nun mit einer weiteren Bestmarke abgeschlossen. Auch weitere deutsche Senioren-Athleten glänzten im vergangenen Monat mit starken Leistungen.
Silke Schmidt (mettmann-sport), Athletin der Altersklasse W55, hatte im März den Weltrekord im Halbmarathonlauf auf 1:19:39 Stunden verbessert. Nun setzte sie den Schlusspunkt unter eine Saison, in der sie sowohl sämtliche Weltrekorde in den Bahnwettbewerben von 1.500 Meter bis 10.000 Meter als auch in den Straßendistanzen über 10 Kilometer und im Halbmarathon der W55 in ihren Besitz brachte.
Beim Singelloop am 27. September 2015 in Utrecht (Niederlande), einer Veranstaltung mit insgesamt 7.000 Läuferinnen und Läufern auf verschiedenen Streckenlängen, kam Silke Schmidt als Gesamtdritte der 10-Kilometer-Wertung der Frauen nach 36:18 Minuten ins Ziel. Damit verbesserte sie ihren eigenen Weltrekord, den sie genau vor einem Jahr an gleicher Stelle erzielt hatte, um drei Sekunden.
"Es passte eigentlich alles"
„An diesem Tag passte, bis auf den doch etwas störenden Wind, eigentlich alles. Schönes Herbstwetter, kein Druck, tolle Stimmung an der Strecke, ich habe schon bei Kilometer fünf gemerkt, hier geht noch was“, meinte die alte und neue Weltrekordlerin, die sich jetzt aber „ein bisschen Ruhe“ gönnen will.
Neben ihren fünf Goldmedaillen, die sie bei den Senioren-Weltmeisterschaften in Lyon (Frankreich) gewann, war diese beispiellose Weltrekordserie auch der Beweggrund der EMA (European Masters Athletics), Silke Schmidt zur besten europäischen Senioren-Leichtathletin des Jahres 2015 zu wählen.
Maßarbeit durch Lidia Zentner
Der 10-Kilometer-Weltrekord durch Silke Schmidt war aber nicht die einzige neue Bestleistung, die noch im letzten Saisonabschnitt erzielt wurde. Bereits am 6. September hatte Lidia Zentner (Gazelle Pforzheim/Königsbach) als Siegerin der Klasse W60 bei den Deutschen Meisterschaften über 10 Kilometer in Bad Liebenzell mit 38:56 Minuten ebenfalls für einen neuen Weltrekord gesorgt.
Die DoppelWeltmeisterin von Lyon über die Bahndistanzen 1.500 und 5.000 Meter leistete bei ihrem Rekordrennen geradezu Maßarbeit, denn der alte Weltrekord der Britin Angela Copson aus dem Jahr 2011 stand bei 38:57 Minuten und wurde von Lidia Zentner um eine Sekunde verbessert.
Europarekord durch Herbert E. Müller
Seinen vielen deutschen Bestleistungen kann Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) nun ganz am Ende der Saison auch noch einen Europarekord anfügen. Bei einer Veranstaltung am 25. September in Düsseldorf legte er die 400 Meter in 86,68 Sekunden zurück und stellte mit dieser Leistung einen neuen Europarekord für die Klasse M85 auf. Seit dem Jahr 2001 war der Schwede Herbert Liedtke mit 87,11 Sekunden im Besitz der alten Bestmarke dieser Altersklasse gewesen.
Und auch noch eine neue deutsche Bestleistung aus dem Langstreckenbereich wird gemeldet: Bei einer Veranstaltung in Bühlertal lief Elfriede Hodapp (LG Ortenau Nord) die 5.000 Meter in 26:59,18 Minuten und verbesserte damit die alte Bestmarke der Klasse W80 von Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken), die im Jahr 2001 27:11,86 Minuten gebraucht hatte.
