Zwei Diamanten für DLV-Athletinnen in Zürich
Mit Schwung zum Hattrick. Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) nutzte am Donnerstagabend beim Diamond League Meeting in Zürich (Schweiz) ihre letzte Chance auf den Jackpot im Diamond Race mit Erfolg. Und das zum dritten Mal in Serie. Der Sieg der Stabhochspringerin war einer von zwei deutschen Erfolgen am ersten Finalabend der diesjährigen Weltserie.
Im sportlichen Leben scheint Silke Spiegelburg auf Wiederholung programmiert. Springt sie bei internationalen Großereignissen in fast schon tragischer Regelmäßigkeit als Vierte an den Medaillen vorbei, so ist sie in der Diamond League seit Jahren immer die große Abräumerin. Zum dritten Mal knackte die 27-Jährige den Jackpot im Wert von 40.000 Dollar (rund 30.000 Euro). Dabei war Spiegelburg nur als Herausforderin nach Zürich gereist. Mit einer astreinen, da fehlerfreien Serie bis zur Höhe von 4,79 Metern fing sie die bis dato führende Yarisley Silva (Kuba) noch ab. Die WM-Dritte hatte indes zu hoch gepokert, 4,79 Meter ausgelassen und scheiterte dann dreimal an 4,86 Metern.Mit ihrer Leistung war sie nicht ganz zufrieden, mit dem symbolischen Diamanten, die jeder Sieger in den Züricher Abendhimmel recken konnte, dafür umso mehr. „Die Luft ist nach der WM einfach raus“, bekannte Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) nach dem zweiten Platz (63,36 m). Dennoch – Platz eins in der lukrativen Wertung war ihr schon vor dem Speerwurf-Finale im Letzigrund sicher gewesen. Nur antreten musste sie noch, um die süße Finanzspritze zur bevorstehenden Hochzeit mit Boris Henry mit nach Hause nehmen zu können. Für sie war es der zweite Jackpot-Erfolg in der Diamond League.
Chancen auf den Jackpot hatte vor dem Wettkampf auch noch Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin) gehabt, doch der Este Gerd Kanter hatte an diesem Abend einfach mehr PS im Wurfarm. Während der WM-Dritte Saisonbestleistung mit 67,02 Metern warf und jubelte („Dass ich hier der Spielverderber sein darf und 40.000 Dollar gewinne, damit hätte ich nie gerechnet“), konnte der dreifache Weltmeister Harting nur die Schultern zucken. „Das ist Sport. Mal gewinnst du, mal verlierst du. Ich hatte hier trotzdem Spaß.“
Die Sieger im Diamond Race in den ersten 16 Disziplinen:
Männer:
100 Meter: Justin Gatlin (USA)
400 Meter: Lashawn Merritt (USA)
1.500 Meter: Ayanleh Souleiman (Djibouti)
110 Meter Hürden: David Oliver (USA)
3.000 Meter Hindernis: Conseslus Kipruto (Kenia)
Hochsprung: Bohdan Bondarenko (Ukraine)
Weitsprung: Aleksandr Menkov (Russland)
Diskuswurf: Gerd Kanter (Estland)
Frauen:
200 Meter: Shelly-Ann Fraser-Pryce
800 Meter: Eunice Jepkoech Sum (Kenia)
5.000 Meter: Meseret Defar (Äthiopien)
400 Meter Hürden: Zuzana Hejnová (Tschechische Republik)
Stabhochsprung: Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen)
Weitsprung: Shara Proctor (USA)
Kugelstoß: Valerie Adams (Neuseeland)
Speerwurf: Christina Obergföll (LG Offenburg)
In 16 weiteren Disziplinen findet das Diamond League Finale am 6. September in Brüssel (Belgien) statt.