Zwei DLV-Siebenkämpferinnen für London fix
Jessica Ennis ist schon jetzt in Olympia-Form und am Wochenende in Götzis (Österreich) ihrer Favoritenrolle absolut gerecht geworden. Ihre 6.906 Punkte bedeuteten eine Verbesserung des britischen Rekords, den Denise Lewis mit 6.831 Punkten vor zwölf Jahren in Talence (Frankreich) aufgestellt hatte.
Lilli Schwarzkopf (LG Rhein-Wied) kam mit 6.461 Zählern auf den fünften, Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf den siebten Rang (6.345). Damit qualifizierten sich beide direkt für die Olympischen Spiele in London (Großbritannien, London) Anfang August.Jessica Ennis, die schon am Samstag deutlich in Front lag, startete am zweiten Tag mit der stärksten Weitsprung-Leistung des Feldes von 6,51 Meter. Spätestens nach ihrer Bestleistung im Speerwerfen (47,11 m) stand dem dritten Götzis-Sieg in Folge nichts mehr im Weg. Zweite wurde Weltmeisterin Tatyana Chernova (Russland, 6.774 Punkte), gefolgt von Lyudmyla Yosypenko aus der Ukraine, die 6.501 Punkte sammelte.
Ohne das Quäntchen Glück
Lilli Schwarzkopf stellte zu Beginn des zweiten Tages ihre Nerven auf die Probe. Mit zwei ungültigen Weitsprung-Versuchen in den Wettkampf gestartet, musste im letzten Durchgang unbedingt eine Weite her. Die Nerven hielten; 6,07 Meter waren eine ordentliche Leistung.
„Im Kugelstoßen und im Weitsprung hat mir das entscheidende Quäntchen Glück gefehlt, ansonsten bin ich ganz zufrieden“, lautete ihr Fazit. „Wenn es nicht sein muss, würde ich gerne auf das Meeting in Ratingen verzichten, um die Zeit für die Olympia-Vorbereitung zu nutzen.“
Besser lief es im Weitsprung für die Hannoveranerin Maren Schwerdtner, der mit 6,44 Metern eine persönliche Bestleistung gelang. Am Ende lag Maren Schwerdtner auf Rang 17 (6.154 Punkte). Claudia Rath (LG Eintracht Frankfurt)) landete mit dem persönlicher Bestmarke von 6.189 Zählern auf Platz 15, Julia Mächtig vom SC Neubrandenburg wurde mit 6.110 Punkten Neunzehnte.
Jennifer Oeser trotzt den Schmerzen
Für Jennifer Oeser war das Wochenende in Vorarlberg eine ziemliche Quälerei. „Gestern war ich noch optimistisch, was meine Beschwerden mit der rechten Achillessehne anging, aber heute ist es immer schlimmer geworden“, sagte die WM-Dritte. „Bei den 800 Metern zum Schluss habe ich nur noch gedacht: Schnapp Dir das Olympiaticket und hör nicht auf die Schmerzen.“
„Ich denke, dass alle ganz glücklich sind, wie das hier über die Bühne gegangen ist“, fand Siebenkampf-Bundestrainer Wolfgang Kühne, der dabei auch an die beiden ebenfalls noch erfüllten Olympia-Normen (6.150 Punkte) von Maren Schwerdtner und Claudia Rath dachte.
Zum weiteren Verlauf der Saison sind noch einige Fragen offen: Welche Athletinnen starten in Ratingen? Wer fährt zu den Europameisterschaften nach Helsinki (Finnland, 27. Juni bis 1. Juli)? Dazu müsse man sich jetzt erst einmal beraten, sagte Wolfgang Kühne. Oberste Priorität habe eine langfristige Vorbereitung auf den Wettkampf in London, vor allem für Jennifer Oeser.
Pascal Behrenbruch schafft es aufs Treppchen
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