Zwei Hallen-EM-Normen für Sprinter in Bielefeld
Die Bielefelder Bahn war am Samstag bei den Hallen-Meisterschaften Westfalens ein gutes Pflaster: Mit Julian Reus (TV Wattenscheid 01) und Tatjana Pinto (LG Ratio Münster) konnten gleich zwei 60-Meter-Sprinter die Norm für die Hallen-Europameisterschaften in Göteborg (Schweden; 1. bis 3. März) unterbieten.
Tatjana Pinto blieb bereits im 60-Meter-Vorlauf mit ausgezeichneten 7,23 Sekunden fünf Hundertstelsekunden unter der geforderten EM-Norm. Im Finale erreichte die Deutsche Vize-Meisterin 7,26 Sekunden und lag damit klar vor der Wattenscheiderin Esther Cremer (7,55 sec.).„Der Auslauf in der Seidensticker Halle war mit 15 Metern relativ kurz, so dass ich im Endlauf zum Schluss ein wenig das Gas herausgenommen habe. Vom Gefühl her hatte ich nicht damit gerechnet, dass im Vorlauf eine Zeit von 7,23 Sekunden herausspringen würde, eher langsamer“, erklärte Tatjana Pinto, für die der Auftritt in Bielefeld eine Bestätigung war, dass sie sich momentan auf dem richtigen Weg befindet.
In einer hervorragenden Form präsentierte sich auch Julian Reus, der sich im 60-Meter-Vorlauf mit 6,65 Sekunden ebenfalls für Göteborg empfahl. Um sich bei dem kurzen Auslauf nicht zu verletzen, sprintete er im Finale ebenfalls nicht voll durch. Dennoch erreichte er als Sieger beachtliche 6,68 Sekunden.
Maike Dix mit deutlicher Steigerung
Für eine weitere gute Sprintleistung sorgte Maike Dix (TV Wattenscheid 01), die über 200 Meter als sichere Siegerin ihre persönliche Hallenbestzeit von 24,07 auf respektable 23,89 Sekunden verbesserte.
„Wegen meines Bänderrisses, den ich mir beim Trainingslager auf Teneriffa zugezogen hatte, habe ich in den letzten Wochen nur eingeschränkt trainieren können und auf Kurvenläufe weitgehend verzichtet. Daher bin ich mit meiner Leistung sehr zufrieden, denn ich habe noch Luft nach oben“, zeigte sich die 26-Jährige optimistisch.
Nachwuchs-Hoffnungen auf gutem Weg
Glänzend aufgelegt zeigte sich die erst 16 Jahre alte Gina Lückenkemper (LAZ Soest), die auf der Hallenrunde ihre eine Woche alte Bestzeit von 24,21 auf 24,07 Sekunde steigerte. „Dabei habe ich noch den Start richtig verpennt. In der Bielefelder Halle kann man auf einem Mondo-Belag laufen. Solche Bahnen liebe ich, so dass ich bereits vor dem Start vom Kopf her ein gutes Gefühl hatte“, berichtete die Schülerin von Coach Harald Bottin, deren Formkurve momentan steil nach oben zeigt.
Weiter aufwärts geht es auch mit der Vorjahres-Jugendlichen Katharina Grompe (LG Olympia Dortmund), die sich über 200 Meter mit 24,31 Sekunden genauso wie über 60 Meter (Vorlauf: 7,60 sec) für die Hallen-DM in Dortmund (23./24. Februar) qualifizierte.
Lisa Kurschilgen mit Bestleistung
Erstmalig an Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen wird auch Lisa Kurschilgen (TV Wattenscheid 01) teilnehmen, die sich im Weitsprung über ihre neue persönliche Bestweite von 6,18 Metern freute. „Mein letztjähriger Wechsel zum TV Wattenscheid und zu meinem Trainer Peter Schnabel zahlt sich nun aus, denn ich mache im Training einiges anders“, erläuterte die 22-Jährige.
Im Weitsprung der Männer meldete sich Stephan Zenker (TV Gladbeck) als Sieger mit viel versprechenden 7,47 Metern zurück. Der 21-Jährige musste wegen zweier Bänderrisse zwei Jahre lang aussetzen. „Ich danke vor allem meinen Physiotherapeuten, ohne deren Hilfe ich nicht wieder dahin gekommen wäre, wo ich jetzt bin“, erklärte Stephan Zenker, der seinen letzten Westfalen-Titel vor drei Jahren an gleicher Stelle mit 7,22 Metern gewann.
Im Kugelstoßen der Männer erfreute Leonid Ekimov (LC Paderborn). Der 22-Jährige, der erst seit zwei Jahren Leichtathletik betreibt, verließ als sicherer Sieger mit 17,82 Metern den Ring.
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Rasantes Trio auf der Hallenrunde: Gina Lückenkemper, Maike Dix, Katharina Grompe (Foto: Middel)