Zwei letzte Chancen für Berlin
Rund zwanzig deutsche Leichtathleten kämpfen am Freitag (31. Juli) beim Bayer-Meeting in Leverkusen und am Sonntag (2. August) bei der DAK Leichtathletik-Gala in Wattenscheid um ihre letzte Startchance für die WM in Berlin (15. bis 23. August). „Ich bin zuversichtlich, dass es über zehn von ihnen schaffen werden und die Mannschaft von derzeit 73 Nominierten noch auf rund 85 wächst“, sagt Jürgen Mallow, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).
Vor dem WM-Meldeschluss am Montag stehen auch rund 60 Nominierte auf dem WM-Prüfstand. Aus dem Kreis der WM-Hoffnungen starten an beiden Schauplätzen im Speerwurf die Olympia-Dritte Christina Obergföll (LG Offenburg) und Europameisterin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen), im Kugelstoßen Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), der 2006 ebenfalls EM-Gold gewann.In Wattenscheid folgen die Weltranglistenerste Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) im Hochsprung, die Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg), die Kugelstoßerinnen um die WM-Dritte Nadine Kleinert (SC Magdeburg) sowie Diskus-Vize-Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin).
Stabhochsprung-Tickets vorreserviert
Praktisch keine WM-Chance mehr haben die Stabhochsprung-Größen Tim Lobinger (LG Stadtwerke München) und Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen), weil die Nominierung in ihrer Disziplin bereits abgeschlossen ist. Nur im Falle einer weiteren Verletzung oder einer auffallenden Formschwäche könnte einer nachrutschen, wie durch Ersatzmann Björn Otto (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) nach dem Ausfall von Tobias Scherbarth (TSV Bayer 04 Leverkusen) geschehen.
Wahrscheinlich rückt im Zehnkampf nach dem Mittelfußbruch des Weltranglisten-Zweiten Michael Schrader (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) auch der Wattenscheider Moritz Cleve (8.004 Punkte) nach.
Fünf weitere Athleten haben sich seit der Nominierung stark für die WM empfohlen: Junior Robert Hering (TuS Jena) in 20,41 Sekunden über 200 Meter, U20-Weltmeister David Storl (LAC Erdgas Chemnitz; 20,43 m) im Kugelstoßen, Speerwerfer Tino Häber (LAZ Leipzig; 83,46 m), Hürdensprinterin Carolin Nytra (Bremer LT; 12,78 sec) sowie im Weitsprung U20-Europameisterin Melanie Bauschke (LG Nike Berlin; 6,83 m). Die A-Norm hatte zuvor schon Diskuswerfer Markus Münch aus Wedel-Pinneberg.
In der Diskussion
Jürgen Mallow ergänzt: „Hinzu kommen auf alle Fälle noch je ein weiteres Mitglied für die vier Staffeln, über 4x400 Meter der Frauen sogar zwei. Andere Athleten sind darüber hinaus in der Diskussion oder werden sich am Wochenende ins Gespräch bringen.“
In Leverkusen empfehlen wollen sich vor allem Lokalmatador Robin Schembera (800-m-Norm 1:45,40 min), die Stuttgarterin Stefanie Lichtl und Nadine Hildebrand vom LAZ Samalander Kornwestheim/Ludwigsburg durch 12,96 Sekunden über 100 Meter Hürden und Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,20 m).
Noch Hoffnung
Dagegen muss Ex-Weltmeister Charles Friedek (Team Referennetzwerk Leverkusen), für den an beiden Schauplätzen kein Dreisprung im Programm steht, einmal mehr auf die Gnade der Funktionäre spekulieren.
In Wattenscheid hoffen vor allem die Diskuswerfer um den zweimaligen WM-Dritten und Lokalmatador Michael Möllenbeck auf 64,50 Meter, zwei weitere Speerwerfer auf 81,00 und gleich drei Hochspringer in Person von Eike Onnen (LG Hannover; Norm 2,31) sowie den Berlinerinnen Meike Kröger und Julia Wanner (beide 1,93 m). Über 3.000 Meter will sich der Kieler Steffen Uliczka für die Hindernis-Distanz empfehlen, der Tübinger Disziplinkollege Filmon Ghirmai läuft am Freitag in Stockholm (Schweden).
Quelle: Sport-Informations-Dienst
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