Zwei „Missed Tests“ für Mark Lewis-Francis
Der britische Sprinter Mark Lewis-Francis hat zugegeben, in den Jahren 2005 und 2006 zu je einer unangemeldeten Dopingkontrolle nicht angetroffen worden zu sein. Bei einem weiteren solcher „Missed Tests“ in den nächsten drei Jahren droht dem Olympiasieger und Europameister mit der 4x100-Meter-Staffel eine einjährige Sperre.

Seinen ersten verpassten Test erklärt er mit seinem Umzug von Birmingham in den Süden. „Ich habe in einem Miethaus gewohnt, wo die Türklingel nicht funktionierte.“ Den zweiten Test habe er verpasst, weil er im vergangenen Jahr für das Crystal Palace-Meeting in London gewesen sei.
„Ich fühle mich ein bisschen wie in die Schulzeit zurückversetzt, als man dem Lehrer immer sagen musste, wohin man geht“, schimpft der zweimalige Nachwuchsweltmeister über 100 Meter, zeigt sich aber auch einsichtig. „Aber wenn es der Preis dafür ist, ein internationaler Athlet zu sein, ist es das wert. Ich werde keinen Test mehr verpassen.“
Zwei weitere Athleten mit zwei „Missed Tests“
2005 war Mark Lewis-Francis positiv auf Cannabis getestet worden. Seine Silbermedaille, die er im selben Jahr bei den Hallen-Europameisterschaften in Madrid (Spanien) über 60 Meter gewonnen hatte, wurde ihm aberkannt.
Zuletzt hatte 400-Meter-Weltmeisterin Christine Ohuruogu (Großbritannien) wegen drei verpasster Dopingtests eine einjährige Sperre abgesessen. Bei ihrer Anhörung im Kampf um ein Startrecht bei Olympischen Spielen (wir berichteten) war herausgekommen, dass drei weitere britische Athleten bereits zwei „Missed Tests“ auf ihrem Konto haben. Neben Mark Lewis-Francis sind das Rebecca Lyne, EM-Dritte über 800 Meter, und Simeon Williamson, U23-Europameister über 100 Meter.