Zwei Normen und Jugendrekord von David Storl
1.800 Zuschauer erlebten am Freitag bei der neunten Auflage des Internationalen Nordhäuser Kugelstoß-Indoor-Meetings, wie der mit 21,47 Metern stark auftrumpfende US-Amerikaner Christian Cantwell seinen Vorjahressieg wiederholte. Mit Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) und Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) erfüllten zwei deutsche Asse die Hallen-EM-Norm. Ein jugendlicher Paukenschlag war aber zum Auftakt der Veranstaltung zu vernehmen.
David Storl - Ein junger Riese im Ring (Foto: Gantenberg)
Der Überflieger in den Jugendklassen der letzten Jahre, David Storl (LAC Erdgas Chemnitz), stellte mit 21,10 Metern im letzten Versuch eine neue deutsche A-Jugend-Hallen-Bestleistung auf.Er verbesserte seinen eigenen Hallenrekord von 20,59 Metern, den er am 20. Dezember letzten Jahres in Magdeburg aufgestellt hatte. Dabei war es ihm gelungen, diese Weite schon im ersten Durchgang mit 20,85 Metern und im zweiten mit 21,03 Metern zu überbieten. Er blieb auch über seiner bisherigen Freiluft-Bestleistung von 21,08 Metern, die er als U20-Weltmeister erreicht hatte. Mit 19,56 Metern landete Hendrik Müller (SC Neubrandenburg) auf dem zweiten Rang.
Christian Cantwell gewinnt US-Duell
Als Duell der Giganten war es für das Kugelstoß-Meeting in Nordhausen angekündigt, der Kampf der beiden US-Kugelstoßer Reese Hoffa und Christian Cantwell. Beide lieferten sich auch einen harten Fight, allerdings hatte man nach dem Einstoßen locker die 21 Meter erwartet. Doch diese Weite war diesmal lange recht weit entfernt.
Christian Cantwell war Herr im Ring (Foto: Haupt)
Von Beginn an führte Vorjahressieger Christian Cantwell, anfangs mit 20,42, später mit 20,44 Metern. Hinter ihm kämpften Weltmeister Reese Hoffa und Europameister Ralf Bartels um den zweiten Rang, den sich schließlich Reese Hoffa mit 20,34 Metern sicherte.Ralf Bartels Dritter mit Norm
Ralf Bartels wurde mit 20,14 Metern Dritter und konnte damit in seinem ersten Wettkampf seit fast einem halben Jahr zufrieden sein. „Ich wollte heute 20 Meter stoßen, und das klappte perfekt.“ Damit erfüllte er auch die Norm für die Hallen-EM in Turin (Italien; 6. bis 8. März) von 19,50 Metern.
Als die Geschichte der Veranstaltung schon fast geschrieben war, brillierte Hallen-Weltmeister Christian Cantwell im letzten Versuch mit 21,47 Metern. Das war der sichere Sieg und ein neuer Meetingrekord.
Direkt aus dem Training kam Peter Sack (LAZ Leipzig), allerdings auch mit Trainingsrückstand wegen Rückenproblemen und Umzugsstress. So überraschte es sicher seinen Trainer Klaus Schneider weniger, dass es diesmal nicht über 19 Meter ging. Mit 19,21 Metern wurde Peter Sack Vierter.
Nadine Kleinert verletzt
Wenig Glück hatte Meetingdirektor Werner Hütcher mit dem Wettbewerb der Frauen. Am Vormittag erreichte ihn die Mitteilung aus Magdeburg, dass sich die WM-Dritte Nadine Kleinert (SC Magdeburg) beim Krafttraining verletzt hatte.
„Solch ein Training praktizieren wir immer vor einem Wettkampf“, berichtete Trainer Klaus Schneider. „Natürlich ist das ärgerlich, denn Nadine wollte auf alle Fälle hier starten.“ Zwar hat sie einen Start bei der Hallen-DM in Leipzig (21./22. Februar) und bei der Hallen-EM in Turin (Italien; 6. bis 8. März) nicht vorgesehen, aber bei drei Meetings wollte sie schon dabei sein. Doch der erste Start fiel aus.
Denise Hinrichs nutzt ihre Chance
Die zweite Enttäuschung folgte dann kurz vor Beginn des Wettkampfes. Petra Lammert (SC Neubrandenburg) spürte beim Einstoßen Schmerzen im voriges Jahr verletzten Ellenbogen und musste ebenfalls auf einen Start verzichten. „Es tut mir sehr leid, aber es geht nicht“, teilte sie den Zuschauern mit.
Trainer Dieter Kollark erklärte, dass sie zuletzt eben nicht schmerzfrei war und deshalb auch nicht ein volles Trainingsprogramm durchziehen konnte. „Sie kann nur ein Drittel von dem trainieren, was sie früher konnte. Zuletzt haben wir viel Krafttraining gemacht, aber da war sie eben nicht voll belastbar.“ Doch die Hoffnung hat der Trainer für die nächste Zeit noch nicht aufgegeben.
Ohne Petra Lammert und Nadine Kleinert schlüpfte Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) fast automatisch in die Favoritenrolle, auch wenn die Vorjahressiegerin Helena Engman (Schweden) zu beachten war. Doch Denise Hinrichs ließ nichts anbrennen. Mit 18,13 Metern begann sie, steigerte sich dann auf 18,28 Meter und 18,36 Meter im letzten Versuch. Damit gewann sie ungefährdet. Zweite wurde Helena Engman (Schweden) mit 16,96 Metern vor Sophie Kleeberg (LV 90 Thum) mit 16,29 Metern.
Die Ergebnisliste finden Sie in unserer Ergebnisrubrik.
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